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9. April 2011
Sanduhrenparadies (V)
(gepostet im Bereich Berg)
Und dann gibt's da noch Tage, da passt's wieder einmal alles. Andi, seines Zeichens Sportomathematiker aus der großen Stadt Wien und Neomostschädl, hat Bedarf zwecks Bergtour angemeldet. Noch ist der Wind stürmisch mit Spitzen bis zu 80 km/h und wir entscheiden uns für eine Kletterei in niedriger Höhe. Hierzu bietet sich das Sanduhrenparadies am Traunstein an. Interessanterweise hüllt sich der Traunstein bei unserer Ankunft am Ostufer um 0930 noch in Wolken. Erst als wir die Stubbüchse queren beginnen sich langsam die Wolken zu lichten. Den ersten Teil des Gmunderwegs umgehen wir im leichten Schrofengelände. Beim letzten Steilaufschwung (wobei man diesen auch links umgehen kann) befindet sich bereits eine 2er Seilschaft in der Wand. Auch wir montieren unsere Kletterausrüstung, um diese Seillänge (3) zu meistern. Beim Einstieg legen wir zuerst noch ein zweites Frühstück ein. Inzwischen haben sich die Wolken komplett verzogen und einer sonnigen Genusskletterei steht nichts mehr im Wege. Ich beginne mit dem Vorstieg und ahh die 1. Seillänge ist ja sowieso eine der Schönsten. Und in der Südwestwand weht nur mäßiger Wind. Genussvoll geht es weiter. Andi ist im Nachstieg enorm flott und ich muss beim Seileinholen ordentlich Gas geben. Das neue Seil rutscht noch nicht so optimal durch die Plate. Mit einem breiten Grinser kommt Andi in Sichtweite. "Boa is des schee" (Anm. vom Verfasser: ins Oberösterreichische übersetzt). In der Südwestwand herrscht ein derart begünstigtes Klima, dass hier sogar schon die Felsenbirne (Amelanchier ovalis) blüht. Bei den weiteren Seillängen wechseln wir uns ab. Andi sichert mit der HMS-Technik. Immer wieder erstaunlich wie schnell sich hier Seilkrangel bilden. In der letzten Seillänge (3+) ist die Felsqualität hoch und der Gemüsefaktor niedrig. Trotzdem merke ich schon, dass meine Kondition nachlässt. Hier ist unbedingt mehr Training notwendig. Am Südwestgrat merken wir erst, wie stark hier der Wind weht. |
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