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15. August 2013
Radiolarit und Fludergrabenmamor bei der Blaa-Alm
(gepostet im Bereich Geologie)
Da der Ausflug am Loser doch recht kurz war, bleibt noch genügend Zeit um zwei geologische Besonderheiten im Bereich der Blaa-Alm zu besuchen. Hierzu parken wir bei Holzstube und spazieren im kühlen Wald zur Fludergrabenalm, wo wir der Knerzenalm-Forststraße in Richtung Südwesten folgen. Entlang der Forstraße wächst immer wieder der Rote Holunder (Sambucus racemosa), der giftige Bruder des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra). Wo die Forstraße den Fludergraben quert befindet sich ein 20 Meter hoher Steinbruch, wo eine im Dezimeter-Bereich gebankte Schichtfolge von hell- bis schwarzgrauen /Radiolariten aus dem /Jura (Oxfordium) aufgeschlossen ist. Dies ist insofern bemerkenswert, da hier nicht /Kalk (Calciumcarbonat) sonder Silizium dominiert. Und diese Siliziumsedimente sind biogen, d.h. wurde von Lebewesen gebildet. Im Gegensatz zu kalkbildenden Korallen oder Muscheln, wurde dieses Material durch die Skelette von /Strahlentierchen (Radiolaria) abgelagert. Diese mikroskopisch kleinen Lebewesen (meist kleiner als 100 µm) bilden ein Endoskelett aus Siliziumdioxid und geben dem Gestein auch seinem Namen. Radiolarite sind Tiefseeablagerungen, im Gegensatz zum Dachsteinkalk, der in Lagunen und Riffen abgelagert wurde. |
Kommentare
Arnold Kretschmer schrieb am 28.08.2016 um 13:14
Beim zweiten Bild handelt es sich nicht um Crinoidenstängel sondern um die Äste einer Steinkoralle.
Harry schrieb am 29.09.2016 um 09:13
Servus Arnold,
Danke für den Hinweis. Habs korrigiert.
lg
Harry
Bernd Pollak schrieb am 21.10.2017 um 20:47
ich bin der noch lebende Sohn vom letzten Steinbruchbetreiber Johann Pollak, Bad Aussee.
Ich habe noch kleine Mengen dieses nicht mehr abbaubaren Kalksteines auf Lager. Heute ist es eine Rarität. Meine Geschichte war vom Stein zum Edelstein. Meine Telef. 0049-8191-9409138. Ich habe Schüsseln und Vasen davon gefertigt.
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