<< Natrun

| Übersicht |

Über den Falmbachsteig auf die Hochsteinalm >>

26. Mai 2022

Halbhöhle Wasserofen (1332/4)

(gepostet im Bereich Berg)

SchnbergalmTaghaube.jpgzoomPicture

ClusiusEnzianSchnbergalm.jpgzoomPicture

NackstngeligeKugelblumeWasserofenboden.jpgzoomPicture

PetergstammWasserofenboden.jpgzoomPicture

WasserofenHhlenbach.jpgzoomPicture

WasserofenPortal.jpgzoomPicture

WasserofenbodenWeisskar.jpgzoomPicture

ErichhtteDienten.jpgzoomPicture

Der jährliche Kurzurlaub in der Übergossenen Alm in Dienten am Hochkönig beginnt obligat mit einem Besuch der Erichhütte. Letztes Jahr reichte der Neuschnee noch bis 1700 m herunter. Heute schaut es komplett anders aus. Die hohen Temperaturen in der ersten Maihälfte sorgten für eine kräftige Entwicklung der Vegetation. Auf den unteren Almweiden wurde die Rinder bereits aufgetrieben. Es ist Feiertag und herrliches Bergwetter. Entsprechend viele Wanderer sind unterwegs. Drei Wegwarte kümmern sich um neue rot-​weiß-​rote Markierungen.

Der Weg zur Schönbergalm bzw. Erichhütte ist kurzweilige, ich befinde mich ja genau an der Grenze der Nördlichen Kalkalpen zur Grauwackenzone. Der wasserstauende Pinzgauer Phyllit sorgt für frische Wiesen, wo sich die Mehlprimel (Primula farinosa) wohl fühlt und ausgedehnte Bestände bildet. Auch Trollblumen (Trollius europaeus) und das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) sind häufig anzutreffen. Rasch erreiche ich die bereits abgesteckten Weiden der Schönbergalm. Die Kühe werden wohl bald aufgetrieben. Auf der Alm wird ein Großteil der Milch vor Ort verarbeitet und Butter und Käse hergestellt. Mit Strom-​ und Kanalanschluss ist das auch deutlich einfacher. Zuhause im Toten Gebirge ist die Milchverarbeitung auf den Almen heutzutage eine Seltenheit.

Ohne eine Pause einzulegen folge ich dem unmarkierten Weg zum Wasserofenboden. Auf exponierten Kuppen blüht dicht gedrängt der Clusius-Enzian (Gentiana clusii). Ich passiere einen lockeren Bestand an Lärchen (Larix decidua) und Bewimperter Alpenrose (Rhododendron hirsutum). Der breite Weg mündet in einem schmalen Pfad durch das Latschendickicht (Pinus mugo). Auf kleinen Lichtungen ist die Nacktstängelige Kugelblume (Globularia nudicaulis) sehr häufig. Den Latschengürtel lasse ich schnell hinter mir und weglos steige ich auf begrünten Moränenresten meinem heutigen Ziel entgegen: Dem Wasserofen (Kat.Nr.: 1332/4). Im beweglichen Kalkschutt blühen bereits Rundblättriges Täschelkraut (Noccaea rotundifolia) und Alpen-Leinkraut (Linaria alpina), Zwischen größeren und weniger beweglichen Kalkfelsen leuchtet mir das Gelb des Petergstamms (Primula balbisii) entgegen.

Ich nähere mich dem Ende des Wasserofenbodens. Die Wände um das Weißkar ragen imposant in die Höhe und verschwinden in den Wolken. Erst jetzt sehe ich, dass dem Höhlenportal ein Bach entspringt. Es ist einsam und ruhig hier. Einige Fackelreste zeugen jedoch von menschlicher Anwesenheit. Als ich das große Portal betrete finde ich zuerst ausgebrannte Keks-​ und Kaffeedosen. (Erinnerung an mich: Nächstes Mal Müllsack mitnehmen). Der Wasserofen ist ein sehr schöner Rastplatz. Während außerhalb vegetationsloser Fels dominiert, hat sich im Schutz der Höhlendecke eine typische Flora entwickelt. Das Zweiblütige Veilchen (Viola biflora) fällt sofort auf. Es ist eine der Blütenpflanzen, die sich am weitesten in alpine Kalkhöhlen vorwagt.

Ich mache einige Fotos und flitze dann über Altschneefelder retour zur inzwischen leeren Erichhütte. Ich bekomme noch ein Bier, bevor auch der Hüttenwirt mit seinem kennzeichenlosen Suzuki zum Parkplatz fährt. Bei der Übergossenen Alm genieße ich noch die Sonne auf der Terrasse und bestaune das Panorama von den Lausköpfen bis zur Taghaube. Ich glaube Sarah und die Kinder haben nicht mal bemerkt, dass ich weg war. Kein Wunder. Die ÜA lässt auch keine Wünsche mehr offen.

Kommentar verfassen

Dein Name

Deine Homepage

Dein Kommentar

Anti-SPAM
Bitte mach in die schwarz umrandeten Felder ein Häkchen.


<< Natrun

| Übersicht |

Über den Falmbachsteig auf die Hochsteinalm >>