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9. April 2006

Kaltenbach-Wildnis und Miesweg

(gepostet im Bereich Berg)

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Endlich Frühling. Angespornt durch den neuen und sehr empfehlenswerten "Natur-​Wanderführer Salzkammergut" der Wiener Botaniker Adler und Mrkvicka steht eine Exkursion in die Kaltenbach-​Wildnis sowie entlang des Miesweges am Programm. Beides sind bekannterweise recht einfache Spazierer von etwa einer Stunde Dauer, was sich aber recht gut trifft wenn man sich durch den Bestimmungsschlüssel quälen will… wenn man nicht seine Exkursionsflora vergessen hätte.

Relativ spät um 1030 starte ich bei vollständig bedecktem Himmel aber angenehmen 14 Grad am Parkplatz "Herndler". Die Natur zeigt sich am Ostufer schon wesentlich wachstumsfreudiger als am Sonnstein. Entlang der Straße zeigen sich schon Veilchen und Schlüsselblumen. Weiter oben im Wald dann auch Neunblatt-​Zahnwurz, welche mich schon seit letztem Jahr beschäftigt, und erst vor einigen Wochen identifiziert habe. Obwohl der Traunstein schon einige Mal bestiegen wurde, sind mir bis heute noch nie die prächtigen Eiben aufgefallen und so folge ich dem Weg nicht zum Gipfel und wandere mit dem Buch in der Hand in die Wildnis. Die Standorte sind recht gut beschrieben und die meisten Arten lassen sich an den genannten Plätzen wirklich entdecken. Für die Blüte/Fruchtzeit anderer Arten ist es doch noch etwas zu früh.

Von einer schrulligen alten Hütte erhält man dann den ersten Einblick in die Kaltenbach-​Wildnis mit ihren Schluchten und Türmen. Hier tritt im Gegensatz zum standfesten Wettersteinkalk der Hauptdolomit zutage, der leicht zu feinem Grus verwittert, wodurch diese tolle Landschaft entstand. Interessant ist auch der ehemalige Fischadlerhorst, der 1882 zerstört und die Tiere somit vertrieben wurden. Ob diese Vögel heutzutage ein Besuchermagnet wie die Bartgeier im Rauriser Tal sein würden?

Ruckzuck gelangt man durch riesige Bärlauch-​Plantagen wieder zum Hoisn. Diesmal hab ich ein bisschen mehr Glück und die Sonne blinzelt raus. Mit der kleinen Mieswegrunde, die an hübsch blühenden Horsten der Erd-​Segge vorbeiführt, wird noch ein weiterer Abschnitt des Naturwanderführers "geprüft". Hier kann die zur Zeit blühende Alpen-​Pestwurz punktgenau am großen Schuttkegel nach dem Gasthaus Moaristidl (Grenzpfahl) angetroffen werden.

Wirklich ein feines Büchlein. Ob ich vielleicht mal so eine Beschreibung für meine Lieblingstouren zusammenstellen soll?

Nachtrag: Das gesamte Warscheneck-​Massiv wird noch heuer unter Naturschutz gestellt. Sehr gut.

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