22. April 2006
Traunstein
(gepostet im Bereich Berg)
| Gleich vorweg: Traumtour! Pünktlich um 0800 startet ein gut ausgeschlafener Harry am Parkplatz. Irgendwie hat mich die Traunsteinrunde so beschäftigt, dass sogar der Freitagsabend-Booze ausgelassen wurde. Die Morgenstimmung ist wirklich herrlich. Der Weg entlang des Ufers ist völlig menschenleer, da der Hauptstrom die Forststraße nimmt. So kann man die Wellen genießen und die Fischer bei ihrer Tätigkeit beobachten. Nach 20 Minuten bin ich dann beim Einstieg zum Naturfreundesteig. Mit dabei sind wieder 10 Kilo Trainingsgepäck, die diesmal als Entschuldigung dienen, da ich von allen Leuten überholt werde. Eigentlich unglaublich welche Freaks hier unterwegs sind: Ausgerüstet nur mit Batman-Gürtel, Trinkflasche und niedrigen Sportschuhen.
Der Steig macht so richtig Spass. Aussicht und Wetter sind traumhaft. Wieso seit fünf Jahren dieser Weg nicht mehr begangen wurde kann ich mir selbst nicht erklären. Ab der Sulzkogelscharte habe ich mich dann auch an das erhöhte Gewicht gewöhnt und der Geist wird so richtig gelüftet. Auch der Fürhling macht sich schon bemerkbar, so blüht bei der Aluleiter schon /Jagabluat. Am Südwestgrat stehen einige recht fotogene Relikte "Marke einsamer Baum". Der Weg selbst ist in hervorragendem Zustand was wohl auch die schon recht hohe Besucheranzahl erklärt. Nur im letzten Teil vor der Naturfreundehütte sind noch zwei ganz kleine Schneereste, die nicht einmal als Schneefeld zu bezeichnen sind. Nach 2h20min erreiche ich die schon bewirtschaftete Hütte. Hier wird erstmal bei einer stärkenden Nudelsuppe die Aussicht zum Toten Gebirge, Dachstein und Höllengebirge genossen. Eine geschlossene Schneedecke am Plateau macht den Abstecher zum eigentlichen Gipfel zum Spazierer. Hier treffe ich dann eine Gruppe Passauer die als "gestandene Bayern" natürlich einen deftigen "Schmäh führen". Als ich versehentlich etwas von meinem Gipfelbier vergeude, ist der Tag gelaufen und ich werde nur mehr "Bierverschütter" gerufen ;). Dementsprechend musste die Truppe auch gleich beim Hüttenwirt der Gmundner Hütte ein gutes Wort für mich einlegen. Bei der Hütte gibt es nicht nur exzellentes Mastfutter und Most sondern auch eine sehr informative Tafel über die Geologie des Traunsteins.
Am Fahnenkogel bleibe ich dann etwa eine Stunde sitzen und will wie immer gar nicht absteigen. Um 1400 schaffe ich es doch noch mich zu überwinden. Für den Abstieg über den gleichen Weg, da über Mairalm oder Hernler noch zuviel Schnee liegt, benötige ich dann zwei Stunden. Entlang des Miesweges retour mit einer Einkehr beim Moaristidl komplettieren die bis jetzt beste Tour des Jahres.
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