| Die geplante Tour auf das allseits bekannte Panoramabergl Wasserklotz fällt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Um 0800 regnet es in Wels und als ich bei Roßleithen die Autobahn verlasse regnet es immer noch. Verflixt, da hat das Bild der Webcam am Wurbauerkogel ganz schön getäuscht. Also wird eine Alternative ausgeknobelt.
Um der drohenden Alterssenilität vorzubeugen wäre auch eine geologische Exkursion + Spazierer wieder mal nett. Während der Durchsicht von Literatur zum Flyschfenster von Windischgarsten bin ich auf ein altes Kohlebergwerk (Gagat) oberhalb des Pießlingursprungs gestoßen. Leider konnte ich das Gebiet nicht näher eingrenzen. Walter, ein Geocacher aus Roßleithen, konnte jedoch mit Hilfe des ehemaligen Bürgermeisters dann doch die Stelle ausfindig machen. Ich parke also in Roßleithen und spaziere vorbei am Sensenwerk Schröckenfux hinauf zum Pießlingursprung. Diesen Weg kenne ich ja gar nicht, umso erstaunter bin ich über das Sensenwerk die alte Mühle. Und aha! Das ist eine Druckleitung für das Kraftwerk und nicht wie von mir fälschlicherweise angenommen eine Trinkwasser-Pipeline. Wieder ein Kilo gscheiter wordn!
Vorbei an der Talstation der Materialseilbahn, die frisch getäfelt wurde, folge ich der Forststraße, biege dann mal links ab und gelange zur Schottergrube beim Schranken, wo auch schon einige Autos parken. Von hier gelangt der geneigte Dümlerbesucher ja am Schnellsten zur Hütte. Hier folge ich rechterhand der alten Fahrstraße, passiere eine Wildfütterung und einen verfallenen Unterschlupf. Am Ende der Straße befindet sich eine größere, eingeebnete Fläche, die mit einer Steinmauer befestigt ist. Walter vermutet, dass hier die Kohle sortiert und verladen wurde. Etwas oberhalb erkenne ich noch ein altes Wegerl oder Trasse, die mich zu einem rot-weiß-rot markiertem Baum führt. Daneben eine neuere Stahlstage, die wohl den Vermessungspunkt 148 besser ersichtlich machen soll. Meines Erachtens befinden sich hier die zwei Stollen, die jedoch schon zugeschüttet wurden um Unfälle zu vermeiden. Es muss ja nicht jede Neugierdsnase wie ich da reinzukriechen. Einige alte Ziegel und Konglomeratbruchstücke zeugen wohl von menschlichem Einfluss. Kohlereste konnte ich jedoch keine Entdecken. Die Flöze waren wohl auch nur von geringer Mächtigkeit. Den 100 Meter tiefer angesetzten Unterbaustollen konnte ich auch nicht entdecken. Die Natur hat hier bereits ganze arbeit geleistet.
Leichter Regen begleitet mich retour zur Materialseilbahn, wo dann kurz doch noch die Sonne zum Vorschein kommt. Wie geplant wandere ich noch hinauf zum Klammberg. Hierzu folge ich dem markierten Weg nach Vorderstoder. Wenn man die Geländestufe erklommen hat und die Forststraße sieht, zweigt rechts ein deutlicher Pfad ab. Ein müder Steinmann, der sich zur Erholung an einen Baum lehnt, weißt den Weg. Ich folge seinen Kollegen bis zum Gipfel. Hoppla, hier oben ist ja wirklich ein netter Aussichtspunkt. Gipfelbuch, Bankerl und Kreuz gibt es auch. Sehr fesch. Wenn jetzt noch die Sonne scheinen und die verfärbten Laubbäume beleuchten würde, wäre es perfekt. Dahinter ein frisch angezuckerter Pyhrgas. Der Gipfel des Hohen Nocks versteckt sich in den Regenwolken. Also halte ich mich gar nicht zu lange auf, logge noch den hiesigen Geocache und flitze retour zum Ursprung, wo mich auch schon der nächste Regenschauer erwartet. Verflixt jetzt schüttet es recht ordentlich. Eigentlich wollte ich noch zum Millionenweg, einem geologischen Lehrpfad, in Windischgarsten besuchen. Aber es war auch so ein netter Spazierer.
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