| Ja, ja die Tannschwärze (vulgo Schwarzkogel). Oft gesichtet und nie besucht. Manchmal benötige ich für eine unbekannte Tour auch mal ein bisschen Mithilfe meines Bergfex-Netzwerkes. Martin hat die Route ja schon vor einigen Wochen abgelatscht. Den aktuellen Schneeberichtet lieferte noch Wilfried. Gleich vorweg: Es woar gscheid schee! In diesem Sinne: Danke Burschen.
Zusammen mit Mum, Dad, Roland und Monika starten wir um 1000 bei der Zickerreith am Hengstpass. War gar nicht so leicht einen Parkplatz zu ergattern. Tourengeher, Schneeschuhwanderer und auch Snowboarder sind unterwegs um dieses frostige, aber auch traumhafte Wintertagerl zu nutzen. Kein Wunder: In Windischgarsten dominieren grüne Wiesen die Landschaft. Hier hoben zeigt sich jedoch ein tief verschneite Winteridylle. Bei -7° Celsius, jedoch kaum Wind, montieren wir die Schneeschuhe und marschieren hinauf zur Tannschwärze. Eigentlich würde es auch ohne Schneeschuhe klappen, so brettelhart wurde die Aufstiegsspur schon komprimiert. Der Anstieg erfolgt Aufgrund des tiefen Sonnenstandes im Graben doch recht schattig und etwas frisch. Gut ausgerüstet und mit flottem Schritt ist das aber überhaupt kein Problem. Trotzdem sind die ersten Sonnenstrahlen immer wieder eine Wohltat.
Am Rücken hinauf zur Tannschwärze zeigen sich unglaubliche Baum/Schneegebilde. Hier oben muss es ja ordentlich "gwachelt hobm". Auch heute weht ein leichtes, jedoch sehr kühles Lüftchen. Wenn ich jedoch zu den Haller Maueren hinüberblicke, ist dieses Lüftchen total harmlos. Zwischen Natternriegel und Großen Pyhrgas lösen sich riesige Schneefahnen von den Gipfelregionen. "Do obn hoit di heid sicha da Teifi", wie mein Paps bei solchen Bedingungen gerne erwähnt. Hinauf zum Gipfel sind die Bäume immer mit unglaublicheren Schneekonstruktionen geschmückt. Besonders die Verzierungen der Laubbäume sind bemerkenswert. Durch tief verschneite Waldschneisen erreichen wir nach 1h40min (jaja die Knippserei) den gut besuchten Gipfel. Die Fernsicht ist in der trockenen Luft heute wieder fantastisch. Heute zeigt sich der Winter wirklich von seiner prächtigsten Seite.
Nach kurzer Jausenpause steigen wir wieder ab. Im flockigen Tiefschnee rutscht man mit den Schneeschuhen lässig hinab und erreicht bald wieder den Rücken des Spitzenbergriedels, dem wir weiter folgen. Immer am Höhenrücken wandern wir entlang der Zaunpfosten Richtung Nordwesten zur Kreuzau. Fein ist dieses Wegerl. Leider müssen wir kurz einen Windwurf umgehen und im steilen Waldgelände traversieren, was mit Schneeschuhen recht unangenehm ist. Im Nachhinein ist es wohl am Besten die Schneeschuhe abzumontieren und über die Bäume zu kraxeln, wobei man immer direkt am Höhenrücken bleibt. Flott erreichen wir jedoch wieder den sanft abfallenden Hang hinunter zur Kreuzau und gelangen bei der Kreuzung direkt auf die Forststraße. Von hier ist es ja nur mehr ein Katzensprung retour zum Parkplatz.
Fazit: Sehr feine, dreistündige Winterwanderung, die mir fast besser gefällt als der wohl bekannte Wasserklotz, von wo man aber zugegebenermaßen jedoch einen besseren Panoramablick hat. Wiederholung nicht ausgeschlossen.
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