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12. April 2009

Dürres Eck via Steinernes Tor

(gepostet im Bereich Berg)

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Die Existenz des Steinernen Tors hinauf zum Dürren Eck ist mir schon rund 10 Jahre bekannt. Doch war mir bis jetzt nie klar, wie und wie schwer der Weg verläuft. Im Dezember hat dann Georg Schrutka eine ausgezeichnete Routebeschreibung im gipfeltreffen.at Forum gepostet. Leider hat der Winter für eine etwas längere Pause gesorgt, aber heute war es dann so weit.

Old & Young Bergfexing starten um 0840 im Ortsteil Gstadt in Molln und folgen dem wohl bekannten Weg. Durch die andauernde Schönwetterperiode ist der Weg staubtrocken. Da die Buchen erst zaghaft ihre Blätter entfalten ist der Aufstieg auch recht warm. Unterwegs gibt's ein spezielles Aroma. Im Graben gedeiht eine Bärlauch-​Monokultur die so richtig "knofit". Dad und ich sind schon recht neugierig und auch ein bisschen ungeduldig. Entsprechend hoch ist unser Tempo und wir erreichen rasch den markanten Felsdurchlass (ich nenn den immer Thors Zwillinge). Vorher, wo der Weg markant nach rechts umbiegt, verläuft ein deutlich ausgetretenes Wegerl bergan. Wir folgen dem Wegerl, das leicht nach links verläuft bis wir oberhalb schon ein großes Schotterfeld sehen. Hier verlassen wir den Jagdsteig und schlängeln uns durch dichten Fichtenforst bis zum Fuß des Schotterfelds. Die Gesteinsbrocken haben genau eine unangenehme Größe um direkt über das Schotterfeld aufzusteigen. Am Rand klappts dafür ganz gut, bis schöne große (und vor allem stabile) Felsbrocken uns direkt bis zur Wand führen, wo auch ein Wegerl verläuft. Das Schotterfeld zieht sich hier zwischen den zwei Felswänden hindurch und mündet im Steinernen Tor. Der Aufstieg klappt problemlos. Die Steilheit wird aber erst bei einem Blick nach unten so richtig ersichtlich. Mit jedem Schritt bergan, wächst das Felsentor immer weiter in die Höhe. Erst jetzt sind die Dimensionen ersichtlich. Das Teil ist ja riesig. Auch Paps ist beeindruckt und stellt richtigerweise fest: Ein Juwel! Auch geologisch ein Ausreißer, da der Aufbau des Dürren Ecks aus Wettersteinkalk besteht. Im Gebiet ist sonst der Hauptdolomit, unterbrochen von anderen Formationen, vorherrschend. Nach dem Felsentor zweigen wir nach links auf einen kleinen Felsvorsprung und genießen die Aussicht nach Molln und ins Sengsen-​ bzw. Totes Gebirge.

Retour beim Tor verläuft der Weg dann rechts hinauf in einer Rinne. Ein sehr mühsamer und steiler Abschnitt, aber doch Gehgelände. Die Beschreibung von Georg passt punktgenau. Da Paps und ich jedoch auch gerne kraxeln, wäre wohl auch ein Anstieg auf dem kompakten Fels linkerhand möglich. Da muss ich aber noch nachforschen. Schaut aber packbar aus. Im oberen Teil der Rinne führen dann rechts gute Tritte hinauf in den Waldteil, wo wir tatsächlich auf den Ast mit Edelweißtuch stoßen. Sapperlot, exakt die Route eingehalten. Und das ohne GPS! Unschwer erreichen wir den Grat etwa dort wo der Wanderweg vom Dorngraben raufkommt. Wir statten noch kurz dem eigentlich Eck des Dürren Ecks links einen Besuch ab, wo es auch ein gemütliches Bankerl gibt. Die Felsritzen sind hier dicht mit ganz rot gefärbten Hauswurzen vollgestopft. Sollte die Kurzhaarige-​Kugel-​Fransenhauswurz (Jovibarba globifera subsp. hirta) sein, aber so rote Exemplare habe ich noch nie gesehen.

Der Weg hinauf zum eigentlichen Dürren Eck ist dann quasi nur mehr Formsache. Wir trudeln nach etwa 1h50min am einsamen Gipfelkreuz ein. Im Gepäck natürlich auch zwei Ostereier, die sehr gut zur Jause schmecken. Am Gipfel kommt auch Dads neuer, sandfarbener Sonnenhut zum Einsatz, den er günstig in Wels im Army Shop ergattert hat. (Tip: Wesentlich billiger als beim Eybl ums Eck). Als langjähriger Träger eines treuen Expeditionshutes lautet mein Urteil: Top Ware!

Als wir aufbrechen spaziert noch ein Wanderer herauf, mustert mich und meint: "I glaub i kenn di aus dem Internet. Bist du ned da Bergfexing?" Sachen gibt's ;) Bei einem kurzen Gespräch stellt sich heraus, dass Andreas aus Linz schön länger meine Berggschichtln verfolgt. Sein Weg verläuft noch über den Gaisberg und den Pranzlgraben. Wir jedoch wandern über den Normalweg hinunter zur Mollner Hütte. Von dem einst schattigen Buchenwald sind hier nur mehr Relikte übrig.

Auf der Sonnenterasse der Mollner Hütte stärken wir uns noch mit einem kühlen Bier. Eine wahre Wohltat bei diesen frühsommerlichen Temperaturen. Die Hüttecrew musste gestern Nachmittag schon von der Hitze auf der Terrasse in die Hütte flüchten. Bei einem kurzen Gespräch mit dem Hüttenwirt über das Steinerne Tor, präsentiere ich noch die Wegbeschreibung von Georg, der mit einem wohlwollenden Nicken Respekt gezollt wird. Der Abstieg erfolgt dann wieder zum Felsdurchlass, wo wir unsere Runde komplettieren und flitzen über den Aufstiegsweg retour zum Parkplatz.

Fazit: Phänomenales Steinernes Tor. In den heimischen Bergen gibt es wirklich richtige Schätze. Bei unserem nächsten Besuch werden wir dann mal die Kraxel-​Variante ausprobieren. Die Route sollte nicht schwieriger als II sein und dürfte wohl beim Vorgipfel (Eck vom Dürren Eck) enden.

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