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19. April 2009

Dürres Eck via Westgrat

(gepostet im Bereich Berg)

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PrimulaAuricula2009.jpgzoomPicture

AussichtAufMollnUndLeonstein.jpgzoomPicture

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Bei meiner letzten Tour auf das Dürre Eck via Steinernes Tor erlangte ich den Eindruck, dass auch ein Aufstieg über den Westgrat möglich sein sollte. Also unternehme ich heute zu diesem Zwecke eine Erkundungstour und starte wie üblich im Ortsteil Gstadt / Molln um 0820. Der Zustieg erfolgt über den markierten Weg zur Mollner Hütte bis kurz vor den Felsdurchlass, wo ich linkerhand auf den Jagdsteig einbiege. Diesem folge ich bis der Weg an Höhe verliert und sich ein sanfter Rücken direkt nach Süden hinunter zieht. Weit über mir ist schon die markante Felswand zu sehen, wo ich meine Überschreitung beginnen möchte. Doch zuerst folgt der mühsame Aufstieg. Dem schönen Buchenwald folgt ein kurzes Stückchen Fichtenforst der dann einem alten Schlag Platz macht. Das letzte Stückchen zur Wand ist dann sehr mühsam. Sehr steiles Gelände gespickt mit alten Baumleichen. An der Wand angekommen denk ich mir nur: "Geh leck is de senkrecht, des pack i jo nie!" Rund 20 bis 25 Meter müssen vertikal überwunden werden. Also werden zuerst mal die möglichen Varianten geprüft und entdecke hierbei auch gleich eine nette (Halb)Höhle in die ich gleich reinkraxeln muss. Scheinbar auch ein bevorzugter Schlafplatz der hiesigen /Gämsen (Rupicapra rupicapra).

Die südlichen Kraxelvarianten scheinen mir jenseits des dritten Schwierigkeitsgrades zu sein. Ohne Sicherung und solo also heute nix für mich. Weiter nördlich, wo der Grat bereits nach Osten umbiegt werde ich jedoch fündig. Eine schrofige Rinne führt gut ansteigend aufwärts, wird steiler und endet in leichter Kletterei (II). Die Felsqualität ist sehr unterschiedlich. Von brüchig bis kompakt und grifflos, trotzdem komme ich problemlos voran. Bei einem Blick nach unten wird mir erstmals bewusst, dass ich bereits rund 10 Meter über dem Wandfuß bin. Dafür ist die Aussicht phänomenal. Dank der kühleren Luft zeigt sich das Tote Gebirge vom Kleinen bis zum Großen Priel vollkommen ungetrübt. Nach einem kleinen Felsband, das mich nach rechts führt, erkenne ich über mir bereits das Portal einer kleinen Höhle und darüber den Ausstieg. Leider befindet sich darüber ein überhängender Vorsprung ohne Griffe, wodurch ich nach rechts aus der Rinne auf die Kante kraxle. Von hier erreiche ich problemlos wieder leichteres (I) Gelände, das schließlich wieder in Schrofen ausläuft und am felsigen Grat in einfaches Gehgelände endet. Hier oben existiert dann schon wieder eine Höhle, in die ich mich dann aber nicht mehr reinquetsche. Auf einem Felsvorsprung mit einem guten Bestand an /Petergstamm (Primula auricula) lege ich dann eine erste Pause ein und genieße die schöne Aussicht. Das Bernegger Betriebsgelände wird hierbei ignoriert.

Die Gratüberschreitung verläuft dann gemütlich aber eher unspektakulär. Nur kurz versperrt mir ein Baum den direkten Weg und ich steige nach rechts in den Buchenwald ab, wobei ich schon wieder ein Felsentor entdeckt. Wie viele Strukturen dieser Art gibt's denn hier überhaupt? Noch einige Höhenmeter gewinnend erreiche ich den kleinen Vorgipfel mit Bankerl. Georg bezeichnet dies als "Eigentliches Eck vom Dürren Eck". Inzwischen ist es bereits 1130. Die Sucherei hat wesentlich länger gedauert als erwartet. Nach kurzem Abstieg gelange ich dann wieder auf den markierten Pfad, der vom Dorngraben heraufzieht. Am Gipfel verweile ich nur kurz, trage mich in das Gipfelbuch ein und flitze sogleich retour zur Mollner Hütte, wo ich auf der menschenleeren Terrasse gemütlich noch ein Bier trinke. Der Abstieg erfolgt über den bezeichneten Weg retour zum Ausgangspunkt.

Fazit: Interessante Variante, die wohl durch den mühsamen Zustieg wenig lohnend erscheint. Die Route über das Steinerne Tor ist hier sicherlich empfehlenswerter. Trotzdem war die Kraxlerei lustig und wenn man gerne "ab vom Schuss" ist kommt man hier auf seine Kosten.

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