| Sapperlot, dieses Jahr hat's aber lange gedauert bis sich ein schönes Maitagerl einstellt. Erst am Pfingstmontag ist es soweit, dass Alex und ich wieder eine gemeinsame Tour unternehmen können. Und so wie es scheint, sind schöne Tage rar. Darum muss dieses kostbare Zeit wohl genutzt werden. Vormittags einen kleine Wanderung und am Nachmittag wird dann der Griller gebootet.
Zu diesem Zwecke begeben sich Alex und ich nach Molln / Sonnseitn um über den markierten Weg hinauf in Richtung Mollner Hütte zu spazieren. Unterwegs passieren wir die bekannten Bärlauch-Monokulturen, die gerade in Blüte stehen und den ganzen Wald so richtig "einknofin". Dank des dreiwöchigen Schlechtwetters ist der Weg so richtig super-matschig. Kurz vor dem Felsdurchlass, verlassen wir den Weg und wandern hinüber zur großen Blockhalde. Leider habe ich einen kleinen Westdrall und ich erwische nicht auf Anhieb die Passage zum Steinernen Tor. Alex, der ja immer eine spitze Bemerkung parat hat, meint nur: "Du bist wie a Navi, die fongan a im Oida zum Spinna oh!". Trotz meines semi-dementen Zustandes finde ich doch noch die richtige Route und steil bergan kraxeln wir zum grandiosen Felsentor empor. Am Fuße der Bergwand blüht gerade der Felsen-Goldlack (Erysimum sylvestre). Nach kurzer Besichtigung des Felsentors, steigen wir nicht über die erdige Rinne weiter hinauf, sonder nutzen die felsige Kante. Doch der hiesige Kalk ist äußerst brüchig. Schnell hat man so seinen vermeintlich sicheren Griff komplett in der Hand. Sicherheitsbewusst halten wir einen guten Abstand. Hier wäre ein Helm sicherlich nicht verkehrt. Im lichten Buchenwald erreichen wir bald den Grat und das "Eck vom Dürren Eck", wo es leider ganz grausig ausschaut. Überall liegen Glasscherben umher. So was muss ja wirklich nicht sein :(. In leichtem bergauf-bergab latschen wir den Grat entlang und gelangen flott zum markierten Weg, der vom Dorngraben heraufzieht, und auf diesem unschwer zum Gipfel des Dürren Eck. Das ZAMG-Orakel hat sich heute wieder mal verhaut. Statt dem wolkenlosen Himmel zeigt sicher eher eine 5/8 Bewölkung. Auch der Gipfel des Großen Priels ist von Wolken umhüllt, dich in den Voralpen genießen wir noch etwas Sonnenschein, bevor wir in kaum 20min hinunter zur Mollner Hütte flitzen, wo wir uns mit einem gespritzen Most stärken.
Nach einer 30minütigen Sonnenpause starten wir auch schon wieder mit dem Abstieg. Dieser verläuft aufgrund der matschigen Verhältnisse gar nicht so einfach. Dieser Umstand, gepaart mit der hohen Luftfeuchte im Wald, dürften auch einem älteren Welser, dem wir bei der ersten Forststraße begegnen, zum Verhängnis geworden sein. Unterzuckert und zittrig kann er kaum noch einen Schritt vor den anderen setzen. Also schnappe ich mir seinen Rucksack und gehe sehr langsam voraus. Alex stützt ihn während des Abstiegs. Langsam aber sehr sicher gelangen wir so wieder zum Ausgangspunkt. Da uns seine Verfassung noch nicht so recht stabil erscheint, kutschieren wir ihn sicherheitshalber nach Hause, da wir ja sowieso den gleichen Weg haben. Nachdem wir ihn sicher nachhause gebracht habe, fahren wir noch weiter zur neuen Hochmeier-Ranch in Steinerkirchen, wo wir noch lange auf der feinen Terrasse dieses schöne Tagerl genießen. |