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27. Mai 2023

Natrun

(gepostet im Bereich Berg)

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Unser Urlaub am Hochkönig beginnt wieder mit einem Ausflug zum Natrun. Der Waldrutschenpark steht bei Julia und Erik nach wie vor hoch im Kurs. Dank Hochkönigcard geht es heute sehr bequem mit der Kabinenbahn auf den Berg. Wie letztes Jahr wandern wir zuerst zum Gipfel, der von einem Speichersee für die künstliche Beschneiung gekrönt wird. Der See ist wirklich nicht sehr schön, aber die Aussicht auf das Steinerne Meer zugegebenermaßen eindrucksvoll. Durch die heutige Wolkenstimmung ist das Panorama spektakulär. Die Kinder sind aufgeregt, da sie im Speichersee die ersten Kaulquappen entdecken. Aber wir wissen, dass die kleine Lacke östlich des Sees bestimmt interessanter ist. Und da geht heute die Post ab. Eine derart hohe Dichte an Kaulquappen habe ich selten gesehen. Der Stein im Tümpel ist ein perfekter Beobachtungsplatz. Wir entdecken auch einige Alpenmolch (Ichthyosaura alpestris) und eine kleine Erdkröte (Bufo bufo). Während die Kids von den Amphibien ganz fasziniert sind, beschäftigt mich eine Laichkrautart (Potamogeton). Aufgrund der stengelumfassenden Blätter hätte ich das jetzt als das Langblättrige Laichkraut (Potamogeton praelongus) bestimmt. Aber für das Land Salzburg ist nur ein Vorkommen im Mittersee am Fuß des Schafbergs bekannt. Vermutlich ist es dann doch das Alpen-Laichkraut (Potamogeton alpinus). Interessant ist auch eine ölfilmartige Schicht auf dem Wasser. Diese irisierende Schicht ist jedoch nicht auf Umweltverschmutzung zurückzuführen, sondern wird von (eisenoxidierenden?) Bakterien verursacht. Fast eine Stunde bleiben wir bei diesem wunderschönen Tümpel. Wir wandern weiter in Richtung Jufen, nehmen dann aber den Waldweg zum Grammlergut, wo sich ein riesiger und sehr cooler Spielplatz befindet. Im Gepäck haben wir noch die Holzmurmeln vom letzten Jahr :)

Nach ausgiebiger Rast, machen wir uns auf den Weg zum Waldrutschenpark. Julia und Erik fetzen in Rekordtempo jede Rutsche hinunter. Bei der letzten Wellenrutsche ist dann auch Sarah mit von der Partie. Inzwischen ist es ein warmer Frühsommertag. Darum bekommt jeder bei der Postalm noch ein Eis bevor wir wieder retour nach Dienten fahren.

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21. Mai 2023

Irrer Alm

(gepostet im Bereich Berg)

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Zur Narzissenblüte auf die Irrer Alm ist Tradition. Heute begleiten uns Didi, Joni, Theo und Florina. Um 0930 ist es bereits ein warmer Frühlingstag. Wir überholen eine große Wandergruppe, die von meiner Berg-​Kollegin /Sabina geführt wird. Fachkundig erklärt sie die Kräuter und deren Verwendung. Als unsere Kids dann das Wort Brennesselsuppe hören, dauert es keine 10 Sekunden und jeder hat ein Brennesselblatt im Mund :) Der weitere Weg zur Alm ist dann weniger aufregend. Die Büsche am Waldrand wurden gerodet und die Almfläche vergrößert. Auch oberhalb beim Tümpel gab es einige Tätigkeiten. Erik rückt sofort aus und versucht Eidechsen zu finden.Leider können wir kein einziges Exemplar entdecken. Dafür tummeln sich viele Molche im Tümpel. Nach langer Rast beschließen wir ohne Zuckerhutrunde direkt nach Grünau abzusteigen. Es ist nun so richtig warm und wir verbringen den Nachmittag im schönen Grünauer Freibad und am Spielplatz.

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20. Mai 2023

Über den Kugelzipf-NW-Grat zum Hochleckenhaus

(gepostet im Bereich Berg)

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Der Kugelzipf NW-​Grat ist nicht nur die kürzeste Verbindung zwischen Adlerspitze und Hochleckenhaus, sondern auch landschaftlich sehr schön. Außerdem war ich schon seit 2011 nicht mehr am Kugelzipf und so eine Kraxlerei im Schwierigkeitsgrad I-​II macht immer Spaß.

Kurz vor 07:00 starte ich beim Gasthaus Kienklause. Es ist sonnig, aber sehr windig. Von den prognostizierten 50 km/h Böen merke ich noch nichts, aber im Wald rauscht es schon ganz ordentlich. Auch die Bächen rauschen heute. Der Zwieselbach führt viel Wasser und der Wanderweg zwischen den Forststraßen ist etwas überflutet. Schaut sehr idyllisch aus. Rasch erreiche ich die Abzweigung zur Adlerspitze. Jenseits des Absperrbands befindet sich das grünen TVN Schild "Adlerspitze". Der Weg ist gut ausgetreten und führt mich steil bergan in die Scharte zwischen Adlerspitze und Kugelzipf-​Grat. Hier lege ich eine erste Jausenpause ein. Ich suche mir ein windgeschütztes Platzerl und erschrecke eine Vogel mit auffälligen, ziegelroten Deckfedern. Dies ist meine erste Sichtung eines Mauerläufer (Tichodroma muraria) überhaupt. Die steilen Felswände sind ja sein bevorzugter Lebensraum. Vergebens warte ich 15 Minuten, ob der Vogel wieder zurückkommt.

Ich ziehe meine Regenjacke an, denn der Wind ist hier oben bereits unangenehm. Die Kraxlerei am Grat ist wunderschön. Im Tal schimmert der Attersee umrahmt vom frischen Grün der jungen Buchenblätter. Ich mag den Frühling in den heimischen Bergen besonders. Kurz vor dem Ausstieg kann man zwischen einer steilen Platte (II) rechterhand oder dem Felsdurchschlupf links wählen. Wie immer krieche ich durch das Felsentor. Etwas oberhalb entdecke ich ein frisch abgerissenes Stück Rasen, das den darunterliegenden Boden entblößt. Diese tiefschwarze, im feuchten Zustand schmierige, Pechrendzina ist eine ganz typische Bodenbildung auf Kalkgestein in niederschlagsreichen, schattseitigen Hochlagen um 1400 Meter. Das Bild kann ich gut für meinen Wikipedia Artikel zum Höllengebirge brauchen. Den Gipfel mit dem Gipfelbuch erreiche ich dann in wenigen Minuten. Ich trage mich ins Buch ein und wandere sofort zum Hochleckenhaus hinüber.

Obwohl es sehr windig ist, bleibe ich im Gastgarten an der Hüttenwand sitzen. Die Hüttencrew ist gut eingespielt, drawig und lustig. "Geh bitte moch die Tia zua, sonst wachelts ma die letzn Hoar a nu owa!", tönt es aus der Küche. Bei der Schank hole ich mir ein kaltes Zipfer. Beim Heraustragen erfasst mich ein Windbö und bläst tatsächlich den ganzen Schaum vom Bier. Das ist mir auch noch nie passiert.

Bevor ich über den Normalweg absteige, besuche ich noch den Gedenkstein auf der Griesalm. Obwohl ich seit über 30 Jahren regelmäßig das Hochleckenhaus besuche, war ich noch nie dort. Zum Abschluss genehmige ich mir noch ein köstliches Pils von der Steinbacher Bierschmiede beim Gasthaus Kienklause.

Fazit: Warum ich diese Tour über 10 Jahre nicht gegangen bin, kann ich mir jetzt nicht erklären. Es gibt immer wieder was Neues zu entdecken.

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19. Mai 2023

Steineck

(gepostet im Bereich Berg)

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Die letzte Steinecküberschreitung ist exakt 10 Jahre her. Es wird wieder Zeit, die Narzissenwiese im Hauergraben zu inspizieren und über den Durchgang zum Steineck zu wandern. Ich starte um 0900 am großen Parkplatz beim Gehöft Hauer. Die Beschilderung der Sektion Wels ist im Gebiet mit viel Liebe zum Detail gemacht, aber ein Thermometer am Wegweiser habe ich noch nie gesehen. Aha, 15 °C. Während in höheren Lagen frischer Ostwind weht, ist es hier unten windstill. Doch der Nebel hat sich noch nicht gelichtet. Rasch erreiche ich die Narzissenwiese. Das nass-​kalte Wetter der letzten Wochen hat die Blüte der Stern-Narzisse (Narcissus radiiflorus) etwas verzögert. Ich werde mir die Wiese bei meiner Rückkehr genauer ansehen und hoffe auf ein paar Sonnenfenster, um gute Fotos zu machen.

Nach rund 2 km verlasse ich die Forststraße und steige über den Wanderweg zum Durchgang. Der Wald ist viel lichter als in meiner Erinnerung. Sehr viel liegendes und stehendes Totholz gibt es hier. Interessant sind die dicht bemoosten Berg-Ahorne (Acer pseudoplatanus). Auf dieser Unterlage gedeiht von der Basis bis in die Astgabeln in etwa 10 Meter Höhe der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Polypodium vulgare). Das ist eine Besonderheit, denn außerhalb der Tropen sind Gefäßpflanzen als Epiphyten selten. In Mitteleuropa ist der Tüpfelfarn die einzige "echte" Pflanzenart, die die Borken von Bäumen besiedelt. Sonst sind es Flechten und Moose. Im Durchgang mache ich eine längere Pause und lausche den Rufen der Vögel. Das Gebiet ist bekannt für seinen Schwarzspechtbestand (Dryocopus martius). Unser größter heimischer Specht ist ein Spezialist für holzbewohnende Ameisen und profitiert daher vom reichlich vorhanden Totholz. Seine Bruthöhlen legt er vor allem in älteren, dick-​ und hochstämmigen Rotbuchen (Fagus sylvatica) an. Alte Höhlen werden dann von der Hohltaube (Columba oenas) zum Brüten genutzt. Zweimal höre ich auch einen fernen Taubenruf. Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob es tatsächlich Hohltauben waren. Der weitere Weg ist wohl bekannt und hier ist alles beim Alten. Sogar die alten, vom Specht bearbeiteten Fichten stehen noch. Die Nadelstreu der Fichten führt auch dazu, dass der Boden oberflächlich sauer reagiert. Darum wachsen neben Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) hier auch Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea). Unschwer erreiche ich den noch nebligen Durchgangkogel. Doch rasch wird der Weg deutlich trockener und der Nebel lichtet sich. In der Ostflanke des Trapez durchstoße ich endlich die Nebeldecke und ein schöner Rundumblick in die heimische Bergwelt eröffnet sich. Der Nebel staut sich noch im Almtal und schwappt über den Durchgang ins bereits sonnige Lainautal. Über dem Traunsee hängt auch noch der Nebel, doch der Traunstein ist frei. Bei dieser schönen Aussicht lege ich am Trapez eine lange Jausenpause ein.

Ich wandere über den Mittelgipfel, neuerdings Jacksonstein genannt, zum Steineck und steige gleich über den Weg durch die Nordostflanke ab. Unterwegs entdecke ich noch eine schöne Clusius-Primel (Primula clusiana). Durch unwegsames Forstgelände gelange ich wieder zur Forststraße, die mich am Fuß des Trapez wieder retour zum markierten Weg führt. Leider hat sich der Nebel immer noch nicht aufgelöst, doch die Narzissenwiese ist auch so immer sehenswert. Und duften tut's hier auch gut.

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