25. Februar 2011
Mayrwipfl
(gepostet im Bereich Berg)
| Mit der Idee dem Mayrwipfl bei Windischgarsten einen Besuch abzustatten, hat Bergfexing Dad einen optimalen Vorschlag geliefert. Ich leide je schon seit Monaten unter chronischem Ideenmangel. Da Dad zuletzt vor einer Woche bis zur verfallen Mayralm gewandert ist, konnten uns die Bedingungen vor Ort nicht überraschen. Ski, Schneeschuhe blieben zuhause. Im Gepäck Gamaschen und Grödl, welche bei mir aber auch nicht zum Einsatz kamen.
Obwohl es in der Nacht mit -10°C doch recht ordentlich durchgefroren hat, zeigt das Thermometer in Muttling bereits -1°C (in der Sonne) um 1000. Die Straße hinauf zum Haslersgatter ist teilweise aper bzw. liegen kaum 10 cm Schnee. Tourengeher die keine original Stoaschi besitzen, werden hier wohl tragen müssen. Wie man die geräumte Forststraße verlässt und der Weg zum Leitersteig abzweigt, bessern sich die Verhältnisse. Ein Gebrauch von Ski oder Schneeschuhen ist trotzdem nicht notwendig. Der alte Almweg hinauf zur Mayralm ist bereits gespurt und nach kaum 1h sind wir schon bei der alten Almhütte. Hier ist der Wind doch recht lebhaft. Durch den Windchill fühlt es sich eher wie -10°C an. Bevor die Almfläche wieder abfällt, verliert sich die bestehende Spur und nur eine sehr alte Skispur ist zu erkennen. Während Dad sich die Gamaschen anlegt, teste ich die Bedingungen. Fazit: Perfekt. Der Altschnee ist kompakt und durchgefroren. Darauf liegen 10 cm glitzernder Pulverschnee. Bei diesen Verhältnissen marschieren wir fast wie auf einem Parkrasen. Dazu azurblauer Himmel und kaum Wind auf dem nach Süden abfallenden Rücken. Martin würde jetzt wohl sagen: "Zum Niedaknian!". Im lichten Fichtenwald kommen wir schnell voran. Erst als die Latschenzone beginnt, büßen wir an Tempo ein. Hier gilt es einen geschickten Pfad durch die Vegetation zu finden. Obwohl der Schnee komplett durchgefroren ist, brechen wir zwei- oder dreimal bis zur Hüfte ein. Schließlich entscheiden wir uns für einen Anstieg in der Direttissima, was kurz erhöhten Kraftaufwand bedeutet. Den windigen Gipfel erreichen wir um 1230, von wo sich ein prächtiges Panorama eröffnet. Die Fernsicht reicht bis zum Ötscher und Hochschwab. Die Berge des Xeis und der Haller Mauern sind wohl bekannt. Eine Schneeschuhtour zur Schaumbergalm würde sich wohl auch einmal lohnen. Ohne es zu ahnen, treibt heute Lampi am Hohen Nock sein Unwesen. Für die obligate Gipfelrast steigen wir wieder etwas nach Süden ab, wo wir in einer windgeschützten Mulde unsere Jausen auspacken. Auf diesem genialen Aussichtsbalkon schmeckt das Zipfer gleich doppelt so gut ;). Während wir den Warscheneckstock bewundern, fällt mir ein, dass ich noch nie auf der Wilden oder der Steyrsbergreith war. Die beiden Wanderungen sollte ich mir noch anschauen, bevor das Gebiet mit Skipisten verschandelt wird.
Inzwischen hat sich der Schnee an den südseitigen 30° Hängen in Butterfirn verwandelt. Auch ohne Schi – ich würde zwischen den Latschen sowieso nicht durchkommen – ist der Sprint retour zur Alm an Genuss kaum noch zu überbieten. Mit den Fersen sinken wir gerade mal 10 cm ein. Es ist sehr griffig. Nur im Schatten der Bäume hält sich der Pulverschnee. Mit Riesenschritten benötigen wir retour gerade mal 30 Minuten. An der Wand der alten Almhütte rasten wir noch kurz und wandern am gleichen Weg zum Ausgangspunkt, wo wir schließlich um 1500 wieder eintreffen.
Fazit: Ahhh, eine wahre Traumtour. Wetter, Schnee und Route waren einfach perfekt. Auch sind wir heute wieder einmal keinem Menschen begegnet. Brauche wieder mehr Ideen in diese Richtung. Harry an Hirn: Arbeiten!
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Kommentare
lama schrieb am 28.02.2011 um 20:02
Grias eich Bergfexings,
mia san am nächstn Tog mit de Schneeschuah eire Kampfspuren gefolgt - Bravo!
Do obn woar's wirkli zum Niedaknian schee ;) I gfrei mi scho, wonn i eich wieda amoi triaf!
lG
Martin
Sabina schrieb am 01.03.2011 um 07:23
Harry, solang dein Papa mit so guten Ideen kommt und dein Hirn dazu Ja sagt ist alles in Ordnung! Traumhaft da oben - echt zu beneiden!
Lampi schrieb am 01.03.2011 um 07:35
Ja, da hätten wir uns zuwinken können, ich war aber erst ab 13:30 unterwegs - irgendwer muss ja auch in die Pensionskassen einzahlen...
Übrigens Harry, jetzan wirds aber eh bald wieder mal Zeit für a klane Frühlingskrallerei?
Grüße
Lampi
PS: auch am Nock, gute tragfähige Verhältnisse, nur die Gipfelwächte ist kriminell vereist...
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