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16. August 2013

Rund um den Ausseer See

(gepostet im Bereich Botanik)

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Heute steht der beliebteste Spaziergang im Ausseerland am Programm. Der Weg um den Altausseersee ist nicht nur aussichtsreich, mit grandiosem Dachsteinblick umrahmt von Loser und Trisselwand, auch ist die Runde botanisch lohnend und überdies absolut schwangerentauglich ;) Bei traumhaften Wetter starten Sarah und ich um 0945 beim Parkplatz /Seevilla und beschließen die Runde im Uhrzeigersinn zu absolvieren, denn heute wird es wieder einmal sehr warm. Kein Wunder also, dass schon die Badegäste ausschwärmen.

Vorbei an der Kirche und wunderschönen Villen spazieren wir am sonnigen Nordufer zur Seewiese. Unterwegs gibt es einige Jausenstationen und Badeplätze mit traumhafter Lage. Dachsteinblick inklusive :). Unter einem wolkenlosen Himmel blitzt das Eis des Hallstätter Gletschers herüber. Ein wunderschöner Kontrast zum Grün der Wälder, die den See umgeben. Ein echtes Traumplatzerl. Der Weg verläuft zu Beginn noch im schattigen Laubwald, wo im Unterholz gerade die Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) mit ihren markanten Doppelbeeren fruchtet. Langsam lichtet sich der Wald und weicht steilen, sonnigen Kalkhängen mit interessanten Pflanzenarten, die diesen trockenen Standort bevorzugen. Besonders freue ich mich über einen schönen Bestand des Berg-Lauchs (Allium senescens). Aktuell blühen auch Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) und Breitblättriges Laserkraut (Laserpitium latifolium). Die dunkelblauen Früchte der Gewöhnliche Felsebirne (Alemanchier ovalis) sind schon reif. Diese sind zwar ein bisschen mehlig, schmecken aber sonst recht süß. Imposant baut sich die Trisselwand vor uns auf und nach rund 45 Minuten erreichen wir die Jausenstation Seewiese, wo wir eine kleine Pause einlegen. Die Auswahl an Strudeln ist enorm, was Sarah dazu verleitet die Jausenstation als Strudelimperium zu bezeichnen. Wir entscheiden uns für einen köstlichen Heidelbeer-​Apfelstrudel. Ein dunkles Gösser rundet die Sache ab. In den Wiesen um das Jagdhaus blühen im Mai viele Stern-Narzissen (Narcissus radiiflorus), die auch beim allseits bekannten Narzissenfest Verwendung finden. Da sich Narzissen vorwiegend vegetativ vermehren, schadet das Pflücken nicht, sofern die Blätter nicht "geerntet" werden. Im Gegenteil trägt das Narzissenfest zur Bewahrung dieser wenig ertragreichen Wiesen bei, die sonst wohl schon drainagiert und in Ackerland umgewandelt wären.

Zur Mittagszeit beginnen wir mit dem zweiten, etwas längeren Abschnitt der Seeumrundung. In den feuchten Wiesen zwischen Astersee und Altausseer See finden sich auffallende Hochstauden wie Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris) und Wasserdost (Eupatorium cannabinum). An die feuchten Bodenverhältnisse ist auch der häufige Faulbaum (Frangula dodonei) gut angepasst, dessen kugelige Steinfrüchte gerade reifen. Vom Südufer kann nach starken und lange anhaltenden Regenfällen ein besonderes Naturschauspiel beobachtet werden. Die "Liagern" sind ein karsthydrologischen Phänomen, bei dem sich große Wassermassen in einer Höhle in der Loserwand sammeln. Bei Überdruck schießt ein gewaltiger Strahl in hohem Bogen aus dem Höhlenportal des Liager-​Lochs. Wenn "die Liagern gehen", spricht sich das im Ort wie ein Lauffeuer herum und Ausseer wie Urlauber strömen herbei um das seltene Spektakel, das kaum 1h dauert, zu beobachten. Heute jedoch ist Badewetter und die Liagern sind staubtrocken. Dafür besiedeln die Badegeäste überall die lauschigen Platzerl am Südufer. Mit Plätten schippern sie über den See. An Bord sind Kind und Kegel inklusive Griller. Das würde mir auch gefallen. Im kühlen Wald erreichen wir bald wieder die ersten Bootshütten. Zwischen den Hütten wächst im tieferen Uferbereich das Glänzende Laichkraut (Potamogeton lucens), die häufigste Wasserpflanze des Altausseer Sees. Nun um 1300 macht sich schon der Hunger bemerkbar. Eine gute Gelegenheit um beim Strandcafe einzukehren und auf der Terrasse mit Loserblick einen der hiesigen Saiblinge zu verputzen. Satt und zufrieden erreichen wir nach der Einkehr wieder unseren Ausgangspunkt, wo wir am Badeplatz den restlichen Tag ausklingen lassen.

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