| Zusammen mit Familie Riedl und Loitelsberger verbringen die Bergfexings ein Wochenende auf der Tauplitzalm. Nachdem Harry von der Dümlerhütte vor ein Woche meine Reservierung vom Mai aus unbekannten Gründen storniert hat, musste schleunigst eine neues Quartier für 3 Familien gefunden werden. Erfahrungsgemäß ist am Linzer Tauplitzhaus wenig los und wir erhalten tatsächlich noch drei Zimmer.
Als kleine Abenteuertour habe ich mit Anja, Joni und Erik eine Befahrung des Käferlochs (Kat.Nr. 1625/2) geplant. Während die restliche Gruppe bei der Grazer Hütte bleibt, wandern wir zum weithin sichtbaren Portal der Höhle in der Südflanke des Traweng. Das letzte Stückerl zur Höhle ist schrofiges Kraxelgelände, aber die Kinder meistern das ausgezeichnet. Leider merke ich erst jetzt, dass der Akku meiner Kamera komplett leer. Naja, müssen halt die Fotos vom Handy reichen. Jacken und Helme werden adjustiert und die Beleuchtung geprüft. Der Eingangsteil ist eine hohe Höhlenruine mit Naturbrücke, Pfeiler und Schlot. Um in Höhle zu gelangen müssen wir jedoch erst einen etwa halben Meter hohen Schluff absolvieren, was aber überhaupt kein Problem ist. Nach wenigen Metern gelangen wir zur Eiskammer wo sich tatsächlich noch immer Eisreste befinden. Wir legen eine kurze licht- und geräuschlose Minute ein, die alle ganz faszinierend finden. Die Burschen sind stark motiviert, doch Anja ist sich etwas unsicher und als ihre Lampe ausfällt, kehren wir sicherheitshalber um. Insgesamt ist die Höhle ja 200 Meter lang, wobei wir nur die ersten 50 Meter befahren haben. Ich muss allen versprechen, dass wir bald wieder eine Höhle besuchen. Speläologennachwuchs. Sehr gut!
Wieder am Tageslicht wandern wir zurück zu unserem Quartier und tauschen Höhlenausrüstung gegen Badezeugs. Entlang des Tauplitzsees, mit vielen Blutegeln, wandern wir vorbei am Großsee zum Märchensee. Unterwegs bestaunen wir noch jede Menge blühenden Alpen-Schnittlauch (Allium schoenoprasum). Es ist 1700 als wir beim Märchensee ankommen undt immer noch heiß. Alle hüpfen sofort ins Wasser. Die Kids haben großen Spaß. Schlammschlacht inklusive. Der Märchensee wird auch Kawasser genannt. Kawasser bezeichnet im lokalen Dialekt die Molke und bezieht sich wohl auf die milchig, trübe Färbung des Sees. Nachdem sich alle ordentlich abgekühlt haben wandern wir wieder retour zum Tauplitzhaus, wo wir auf der Terrasse ein sehr gutes Abendessen serviert bekommen. Die Kinder finden im Lärchenwald unzählige Spielmöglichkeiten und bauen gleich ein neues Lager. Das Wetter ist herrlich und so mache ich alleine eine Sundowner-Tour auf den Traweng. Der Weg ist bereits im Schatten und angenehm zu gehen. So stehe ich 50 Minuten später schon am einsamen Gipfel. Der Blick auf den Grimming und auf das Plateau des Toten Gebirge im Abendrot ist immer wieder fein.
Wieder retour gibt es noch einen schönen Hüttenabend in der gemütlichen Gaststube.
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