14. August 2006
Refugio de Respomuso
(gepostet im Bereich Berg)
| Heute führt uns der Weg über den Col du Palas auf die spanische Seite der Pyrenäen. Über Nacht hat es wieder sauber ausgeputzt und eine sonnige kurze Etappe zum Rufugio de Respomuso steht am Programm. Der Pass mit der Grenze befindet sich gleich Unweit der Hütte auf 2.519m und führt dann hinab zu den schön gelegenen Lacs d'Arriel. Unterhalb der Seen beginnt dann ein schöner Föhrenwald und ein weiter Taleinschnitt eröffnet einen schönen Ausblick. Die geologische Vielfalt kommt hier beeindruckend zur Geltung. Selbst befindet man sich noch auf dunklem Gneis, im Kontrast zum weißen Kalk. In der ferne werden die Gebirgszüge dann rot mit teilweise schwarzen Schutthalden.
Der Höhenweg ist wirklich ein Balkonspazierer, der ohne viel an Höhe zu überwinden zum Stausee Embalse de Respomuso führt. Unterwegs verläuft der Weg teilweise über Wasserleitung (wie die Levadas in Madeira) und hier wird unter anderem die blaue Schwertlilie Iris xiphioides geknippst, ebenfalls eine endemische Art der Pyrenäen.
Ein halbvoller Stausee ist zwar nicht ein berauschender Ausblick, wird aber durch die neu gebaute Hütte mit spanischen Bier San Miguel (0,5 um 3,30 €) vergolten. Da wir für den Übergang etwa 3h benötigten, ist noch genug Zeit für einen Ausflug zum Lac de Tebarray mit Aufstieg zum Pico Tebarray. Generell gibt's hier lässige Bergnamen wie Pico Cristales oder Picos de Infernios. Am See verteilt sich dann die Gruppe. Während einige auf den Gipfel aufbrechen, bleiben die anderen an einer windgeschützten Seite am See. Hari begibt sich derweil auf einen botanischen Streifzug durch das Gebiet. Bei einigen Steinbrechs werde ich bei der Bestimmung wohl einige Nachforschungen anstellen müssen. Das Gebiet scheint auch recht gute Bergkristallvorkommen zu besitzen. Einige große Brocken mit fünf Kilo hätten ein paar schöne Stufen enthalten aber ohne Hammer ist da nix zu machen.
Bei der Rückkehr zum See will ich gerade erwähnen, dass es hier Bergkristalle gibt, als Leo schon einen glasklaren fünf Zentimeter Kristall mit intakter Spitze präsentiert. Vielleicht hat der Pico Cristales gegenüber seinen Namen auch nicht ohne Grund ;).
In der recht gemütlichen und vor allem warmen Gaststube wird diesmal ein deftiges 3-Gänge Menü verputzt. Wozu die Bänke eine halbhohe und vor allem schräge Lehne haben konnte ich jedoch nicht rausfinden.
Die Hütte ist mir allen Vornehmlichkeiten ausgestattet: Spinte, Waschraum mit Dusche (wobei es im oberen Stockwerk glücklicherweise normale Toiletten gibt, da ich mich mit den Stehklos nicht recht anfreunden kann), Selbstversorgerküche und schöne Lager in vernünftiger Größeordnung.
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