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8. September 2009

Seikogel und Fineilspitze

(gepostet im Bereich Berg)

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Bei unserem Aufbruch hinauf zum Seikogel ist's noch ein bissl frisch. Etliche Bächlein sind noch gefroren, doch die Sonnenstrahlen wärmen schon kräftig. Und da kein Wind weht, brauchen Haube und Handschuhe gar nicht erst ausgepackt zu werden. Über bereits herbstlich gefärbte Rasen wandern wir gemütlich bergauf. Zusammen mit dem wunderbaren Licht der Morgensonne ergibt sich eine schöne Stimmung. Ungewohnt sind nur die riesigen roten Gneisplatten, die wie rostige Eisentrümmer in der Gegend rumliegen. Kombiniert mit weißen Gletschern und blauem Himmel ein neuer Eindruck. So hat jede Gebirgsgruppe wieder ihren ganz speziellen Charakter. Ohne Schneeberührung erreichen wir den 3360 Meter hohen Seikogel. Laut BEV Karte sind es zwar 3355 Meter, aber diese fünf Meter sind ja wirklich egal. Da hier oben ordentlich der Wind pfeift und die Finger sowie Nase schon einfrieren, halten wir uns nur kurz am Gipfel auf. Toni erläutert wie immer fachmännisch die Gipfel zwischen Weißkugel und Wildspitze. Unterhalb zeigen sich Bella Vista Hütte und Hochjochhospitz. Anhand der spärlichen Vegetation kann hier sehr schön die einstige Vergletscherung nachvollzogen werden.

Wir steigen wieder zum Rand des Hochjochferners ab, um die Gletschausrüstung zu montieren. Der Gletscher ist zwar großteils aper, trotzdem seilen wir sicherheitshalber an. Wozu schleppen wir denn 50 Meter Seil mit? Und das Gewicht verteilt sich so auch gleich besser. Als wir den Gletscherboden auf der Westseite des Hauslabkogels erreichen, brennt die Sonne ordentlich runter. Mit stetigem Schritt queren wir den Gletscher. Die Zacken der Steigeisen klingen monoton. So gelangt man fast ein bisschen in Trance und merkt gar nicht die Anstrengung. Kurzärmlig erreichen wir dann gegen die Mittagszeit das Hauslabjoch. Von hier aus ist schon die Eismann-​Fundstelle (aka Ötzi) ersichtlich. Hier stellt sich automatisch die Frage: "Warum ist der Bursche nicht über das 200 Meter niedrigere Niederjoch gelatscht?" Tja, nach 5000 Jahren wird diese Frage wohl niemand mehr beantworten können.

Um den Aufstieg auf die Finailspitze unbeschwert genießen zu können, legen wir ein Rucksackdepot an. Toni war hier schon vor etlichen Jahren unterwegs und fand damals noch einige Stellen im Firn vor. Heutzutage führt ein deutlicher, mit Steinmännern markierter Steig durch das apere Gelände hinauf zum Gipfel. Obwohl nur 230 Höhenmeter zu überwinden sind, klappt der Aufstieg nicht so locker-​flockig wie erwartet. Die Höhe macht sich einfach massiv bemerkbar. Auf den letzten Meter zum Gipfel kommen noch einmal die Hände zum Einsatz. Laut AV Führer Schwierigkeit I-​II. Wie erwartet werden wir mit einem grandiosen Panorama belohnt. Nach Osten Similaun und die beeindruckende Hintere Schwärze, im Süden die Ortlergruppe, nach Westen Weißkugel (ein formschöner Berg!) bis Wildspitze. Und kein Wind auf 3500 Meter. Herrlich, sag ich da nur.

Wieder am Hauslabjoch angekommen, schultere ich das Seil. Ich schicke Toni und Rudi voraus, da ich schon etwas erschöpft bin. Der Weg führt dann direkt beim Ötzi-​Denkmal vorbei. Die Sache ist total unspektakulär, wird von den Touristen jedoch gerne besucht. Zugegebenermaßen ist die Aussicht auf den Similaun jedoch sehenswert. Am markierten Weg zur Similaun Hütte begleitet mich die schöne Aussicht und lässt ein wenig die Anstrengung vergessen. Die Gegenstiege verfluche ich aber noch einmal ordentlich. Als ich kurz vor 1600 eintrudel, sitzen Toni und Rudi schon bei einem Bier. Doch was muss ich sehen: Neeeiiin, bitte kein Stiegl! Glücklicherweise stellt sich heraus, dass sich in den Gläsern doch leckeres Starkenberger Bier befindet. Wos? 4,20 € die Halbe. Da will ich aber hoffen, dass es das beste Bier der Welt ist. *schluck* Noch Mal Glück gehabt :) Auch das Zimmerlager ist mit 22 € etwas teuer. Das Essen (Hauswurst) ist ebenfalls etwas fad. Aber Hauptsache es liefert anständig Energie. Lange sitze ich noch auf der Bank an der Hüttenwand, genieße die Aussicht und erfreue mich am optimalen Wetter. Ohne Leiberl auf 3000 Meter rumlungern und das ein oder andere Bier schlürfen. Ahh! Es soll schlechteres geben. Um 2100 verkrieche ich mich dann ins Lager.

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