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30. März 2010

Eisernes Bergl und Angerkogel

(gepostet im Bereich Berg)

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Das Eiserne Bergl ist ja noch ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Bergkarte. Dutzendmale umrundet, jedoch nie bestiegen muss ich diesem Plateauberg einen Besuch abstatten. Gemeinsam mit Toni und Martin starten wir mit den Schneeschuhen um 0825 bei der Hintersteineralm. Der Wetterbericht ist zwar sehr gut, jedoch wollen sich die hohen Wolken noch nicht ganz lichten. Westlich kann man jedoch schon große wolkenlose Flecken erblicken. Wir folgen der Schispur entlang der Forststraße durch den Kerngraben hinauf zum Gscheidriedel, wo wir nach Westen schwenken. Die Fichten werden nun immer seltener und bald dominieren Lärchen und Zirben. Die Spur führt uns heute schnurstracks zur Burgstall Jagdhütte, die wir nach rund 2h erreichen. Inzwischen ist es wunderbar sonnig, also legen Toni und ich eine kleine Pause ein. Martin jedoch ist rastlos. Nach einem kurzen Zigaretterl marschiert er auch schon wieder weiter. Nach 10 Minuten folgen wir ihm in den Lärchen-​Zirbenwald. Die Fichten sind nun völlig verschwunden, dafür haben sich Latschen hinzugesellt. Aus botanischer Sicht erspähe ich da und dort blühende Schneeheide (Erica carnea) und einige Blattrosetten des Petergstamms (Primula auricula), da ja noch alles unter einer dicken Schneeschicht begraben ist. Dafür kann man sich hier mit Flechtenbestimmungen austoben. Besonders auffällig sind die leuchtend gelben Wolfsflechten (Letharia vulpina), die früher zum Vergiften von Wolfs-​ und Fuchsködern benutzt wurden.

Nachdem wir die Südseite des Eisernen Bergls passiert haben, steigen wir unschwer über die Westseite auf. Mit zunehmender Höhe entwickelt sich anfangs laue Lüftchen doch noch Sturmstärke. Als wir dann um 1120 den Gipfel erreichen ist es dermaßen ungemütlich, dass wir uns nur kurz im Gipfelbuch verewigen um sofort wieder umzukehren. Eigentlich habe ich ursprünglich nur die Besteigung des Eisernen Bergls anvisiert. Doch kaum wieder im Windschatten, entschließen wir uns die Runde über Luckerhütte und Angerkogel zu verlängern. Bei der Luckerhütte, die auch als Notunterkunft fungiert (wobei man sich vermutlich die Krätze holt) legen wir erneut eine Pause ein, um uns für den letzten Anstieg des Tages zu stärken. Doch ich spüre schon meine schlechte konditionelle Verfassung. Obwohl kaum mehr 200 Höhenmeter zum Gipfel zurückzulegen sind, verschlechtert sich meine körperliche Leistungsfähigkeit zusehends. Und als dann auch noch meine Motivation wegbricht, motivieren mich Toni und Martin noch mal anständig. Martin meint: "Hari, du muast in den 8000er Gang schoitn. Gonz longsom und klane Schriat". In diesem Tempo erreiche ich dann doch noch den stürmischen Gipfel. Die Aussicht ist wunderbar, nur bei diesen Windgeschwindigkeiten ist schon der kurze Aufenthalt für ein Gipfelfoto unangenehm.

Für den Abstieg folgen wir den Skispuren zur Aiplhütte. Ohne vorhandener Spur würde ich hier vermutlich hoffnungslos die Orientierung verlieren. Immer wieder machen wir ein kleines Bogerl hier, einen kurzen Gegenanstieg dort. Ich wäre fälschlicherweise ja gleich im Graben gegangen. Nun am frühen Nachmittag hat sich der Schnee in knietiefen Sulz verwandelt. Entsprechend anstrengend fallen die letzten Höhenmeter. Bei der Aiplhütte treffen wir kurz auf den Sommerweg, folgen diesem jedoch nicht, da wir ja weiter über den Gschwandgraben retour zur Hintersteineralm wandern. Der Anblick der Alm päppelt mich wieder auf. So klappt der steile Abstieg im steilen Graben dann auch problemlos. Mit den Ski würde ich hier jedoch nie herunterfahren. Solch ein Unternehmen würde wohl im Ackja enden. Nach rund 7h und 1400 Höhenmetern trudeln wir wieder am Ausgangspunkt ein. Die Nachbesprechung findet dann obligat im Gasthof Grundner statt.

Fazit: Ein schönes Tagerl optimal genutzt. Allein wäre ich die 1400 Hm wohl nicht gelatscht, aber mit guten Bergfreunden ist dies kein Problem. Die Route war heute optimal, obwohl die Schneeverhältnisse zum Schluss extrem kräfteraubend waren. Aber die Warscheneckgruppe lockt im Winter als auch im Sommer. Mehr Training für Herrn Berger jedoch unbedingt zu empfehlen :)

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