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28. September 2014

Vom Steineck über die Katzensteine zum Laudachsee

(gepostet im Bereich Berg)

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Mit der Überschreitung vom Steineck zum Katzenstein wird ein weiterer weißer Fleck auf der persönlichen Landkarte getilgt. Während sich im Flachland noch hartnäckig der Nebel hält, starten Bergfexing Dad und ich bereits bei wolkenlosem Himmel um 0730 beim Parkplatz Dürrenberg. Es sind schon einige Wanderer unterwegs, aber der große Ansturm hält sich noch in Grenzen. Ab der Schrattenau nehmen wir wieder den Jägersteig über die Nordseite um rasch auf den Gipfel zu gelangen, da ja heute die Wanderung doch etwas länger wird. Vereinzelt finden sich noch blühende Exemplare der Alpen-Ringdistel (Carduus defloratus) oder des Berg-Hahnenfuß (Ranunculus montanus), doch die meisten Pflanzen fruchten bereits. Oft zeigen sich sich die reifen Früchte der Tollkirsche (Atropa belladonna), Gebirgs-Rose (Rosa pendulina) und der Vielblütigen Weißwurz (Polygonatum multiflorum).

Der Aufstieg erfolgt unkompliziert und nach 1h20min stehen wir auch schon am aussichtsreichen Gipfel. Die Fernsicht zu König Dachstein ist wieder einmal fantastisch. Unter uns schwappt das Nebelmeer bis nach Ebensee und Scharnstein, ist aber schon in Auflösung begriffen. Wir rasten nur rund 15 Minuten und wandern kurz retour am Aufstiegsweg, wo wir unterhalb der Latschen einem schwach ausgeprägten Steig zum Kamm folgen. Dort folgen wir einer erdigen Rinne und sehen auch schon die tibetischen Gebetsfahnen, die in einigen Berichten erwähnten werden. Nun ist die Wegfindung nur noch reine Formsache, da ein ausgeprägter Steig existiert. Bei der Querung des nordseitigen Rasenhangs ist höchste Konzentration gefragt. Das nasse und lange Gras ist extrem rutschig. Doch die Passage ist flott gemeistert und am Kamm zeigt uns die schwarz-​weiße Markierung der Gemeindegrenze den weiteren Weg. Das hohe Gras funkelt herrlich im goldenen Herbstlicht. Bald eröffnet sich auch der Tiefblick zum Laudachsee und der noch ruhigen Ramsauer Alm. Zum Fuß des Ostgipfels benötigen wir 1h. Über losen Schotter steigen wir ab, verlieren jedoch bald den ausgetretenen Pfad bzw. die Steinmänner. Dad und ich entschließen uns das Schrofengelände zu queren und die erste passable Felsrippe in der Direttissima hinaufzuklettern. Glücklicherweise ist das steile Gelände (I) auf der Südseite und staubtrocken, aber der "Normalweg" ist das sicher nicht. Für den Aufstieg zum Gipfel des Ostgipfels benötigen wir so auch rund 1h. Als wir um 1100 am Kleinen Katzenstein ankommen, freuen wir uns schon auf unsere Jause und ein kühles Bier. Es ist wenig Platz hier oben, aber dafür sind wir hier ganz allein. Der weitere Weg, vorbei am Kleinen Katzenfenster, hinüber zum Gipfel des eigentlichen Katzensteins ist recht kurz und schlägt mit 15min zu Buche. Hier herrscht schon wesentlich mehr Trübel. Kein Wunder bei diesem Kaiserwetter und dem tollen Tiefblick zum Laudachsee. Wir halten uns gar nicht auf und beginnen sofort mit dem Abstieg, der sich als anstrengend erweißt. Die Felsen sind schon sehr glatt und die rutschige schwarze Erde (Pechrendzina) macht es auch nicht besser. Außerdem müssen wir ständig entgegenkommenden Wanderern aller Altersklassen ausweichen. Besonders bei der Leiter am Gassnersteig müssen wir lange warten. Für den Weg zum Laudachsee benötigen wir 1h15min.

Bei der Ramsau herrscht heilloses Chaos. Der Wirt muss Gäste von bereits reservierten Plätzen vertreiben und hat schon ein Essensbestellverbot verkündet. Aber Bier gibt es schon noch. Doch dafür muss man rund 25min anstehen. Dann besser gleich jeweils 2 mitnehmen ;) Sonst ist ja in der Wiese ja genügend Platz, aber so einen Hochbetrieb hab ich hier noch nie erlebt. Sonst könnte man hier ja gemütlich ein bisschen Zeit verbringen, aber so starten wir bald wieder retour in die Schrattenau und lassen die Menschenmassen bald hinter uns. Nach 1h30min kommen wir wieder am Ausgangspunkt an. Es ist nun 1530 und noch ein herrlicher Herbsttag. Also flott retour in den elterlichen Schrebergarten, wo es doch deutlich gemütlicher ist.

Fazit: Been there, done that. Die ganze Tour ist irgendwie wenig lohnend und ich hätte so ein Traumtagerl besser im Hochgebirge verbracht. Dafür bin ich mit meinem verheilten Knochenbruch recht zufrieden und der rechte Fuß freut sich schon wieder auf eine zünftige Bergtour.

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