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9. Mai 2023

Miesweg

(gepostet im Bereich Berg)

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Mein aktuelles Wikipedia-​Projekt lautet: Traunstein. Nachdem ich den Artikel komplett neu geschrieben habe, musste ich feststellen, dass sich in meinem Archiv nur sehr wenige Bilder vom Traunstein und seiner Umgebung befinden. Und die brauchbaren Fotos zeigen immer das Gleiche: Den Kleinen Sulzkogel, Naturfreundesteig, die Hütten und das Kreuz. Darum flitze ich nach 7 Jahren wieder einmal ans Ostufer.

Da mir die aktuelle Parksituation nicht bekannt ist, lasse ich das Auto am Seebahnhof stehen und radle mit dem MTB zum Umkehrplatz. Rasch stelle ich aber fest, dass wochentags nach 1700 nur sehr wenig los ist. Ich hätte auch direkt beim Hernler-​Einstieg parken können. Ich lasse das Rad am Umkehrplatz und gehe zum Gedenkstein. Nun besuche ich den Stoa schon seit 30 Jahren und war noch nie hier. Das Metall-​Buch mit den Namen und Absturzdaten der Verunglückten ist heute zur Gravur. Etwas seltsam mutet der Begriff Traunsteinopfer an. Der Berg ist ja kein Täter. Mizelli formulierte es treffender. Der Traunstein ist kein böser Berg, er verzeiht jedoch nur wenige Fehler. Den nächsten Stopp lege ich beim Wasserwerk ein. Die Informationstafel aus Metall ist mir auch noch nie aufgefallen. Erstaunlich finde ich, dass das Trinkwasser durch eine 8 km lange Leitung durch den Traunsee nach Gmunden gepumpt wird. Vorbei an der Bohlenwand, gelange ich dann rasch zum Einstieg des 2019 neu errichteten Mieswegs. Hinweistafeln empfehlen die Verwendung eines Klettersteigsets am alpinen Steig und der Weg ist für Kinder nur bedingt geeignet. Naja.

Der Miesweg ist landschaftlich außerordentlich schön. Der Steig wurde sehr gut instand gesetzt. Bergseitig gibt es nun ein durchgehendes Stahlseil und sämtliche Brücken und Leitern wurden erneuert. Eine Begehung zu späterer Stunde ist einmalig. Die tief stehende Sonne glitzert im Traunsee und leuchtet den Steig schön aus. Außerdem bin ich komplett allein am Steig. Aus botanischer Sicht ist der Miesweg ebenfalls sehr lohnend und für seine wärmeliebende Vegetation bekannt. Je nach Exposition gedeihen jedoch auch alpine Arten. Ein außergewöhnlicher Mix an Pflanzenarten. Besonders der große Bestand der Strauchkronwicke (Hippocrepis emerus) gefällt mir sehr gut. Echtes Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) und die Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia) blühen auch gerade. Die Blätter des Berg-Laserkrauts (Laserpitium siler) und das Kalkfelsen-Fingerkraut (Potentilla caulescens) sind ebenfalls häufig zu entdecken. Diese Arten blühen am Miesweg meist Ende Juni. Der Steig ist deutlich schöner als in meiner Erinnerung und ich genieße den späten Sonnenschein. Viel zu rasch erreiche ich die Lainau und das Ende des Mieswegs. Über die Lainaustiege gelange ich retour zur Forststraße und durch die Tunnel zurück zur Ansetz. Entlang des Ufers spaziere ich dann zum Umkehrplatz. Schade, dass es das Moaristidl nicht mehr gibt.

Fazit: Sehr feiner Afterwork-​Spaziergang. Landschaftlich und botanisch tiptop. Außerdem ist hier wochentags nix los. Das nächste Mal starte ich aber ein bissl früher. Die Sonnenterrasse beim Hois'n schaut sehr gemütlich aus.


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