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14. Juni 2008

Roque de los Muchachos

(gepostet im Bereich Berg)

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TelescopeRoqueDeLosMuchahos.jpgzoomPicture

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Der Roque de los Muchachos ist mit 2426 Meter die höchste Erhebung La Palmas, übt aber nur sehr begrenzt einen Reiz für Wanderer aus, da der Gipfel bequem per Auto erreichbar ist. Trotzdem gibt es eine aussichtsreiche Runde die entlang am Kraterrand führt und tolle Eindrücke verspricht.

Die bestens ausgebaute als auch mautfreie Straße führt uns bequem durch sämtliche Vegetationstufen der Insel. Die Fahrt gestaltet sich kurzweilig. Als wir den Kiefernwald hinter uns lassen und ins Reich der gelb blühenden Codeso del Pico Büsche (Adenocarpus viscosus) stoßen, muss ich gleich hektisch abbremsen um am Straßenrand zu parken. Sarah hält mich vermutlich für endgültig durchgeknallt. Ich hab da was violettes blitzen sehen. Das wird doch nicht... und ob. La Palma-​Veilchen (Viola palmensis) wachsen in dichten Büscheln im Vulkanschutt. Es handelt sich bei diesem Inselendemiten um den Gipfelstürmer von La Palma welcher nur im obersten Stockwerk vorkommt.

Ein paar Höhenmeter sollen es schon heute sein, obwohl das gestrige Menü uns gehörig den Magen verdorben hat. Ich hab heute überhaupt noch nichts gegessen. Wir parken bei der Degollada de Franceses und brechen genau zur Mittagszeit auf. Fernsicht und Wetter sind ausgezeichnet. Die Tieflblicke in die Caldera und Weitblicke zum Pico Bejenado und den Cumbres ebenso. Der Weg führt durch eine vollkommen andere Vulkanische Landschaft als auf der Cumbre Vieja. Etliche Basaltgänge (ich hoffe ich hab jetzt keinen Geologen beleidigt) ragen vertikal in den Himmel. Die Robertmauer (Pared de Roberto mit netter Legende) wirkt wie künstlich angelegt. Das Farbenspiel ist wieder einmal fantastisch. Dicht mit lila Blüten bestückt ist Pterocephalus porphyranthus schon sehr schön. Aber hier gibt's noch viel coolere Sachen wie Enzianartigen Natterkopf (Echium gentianoides) der seinen Namen ganz zu recht trägt. Ein neuer und intensiver Duft verbreitet sich. Ich hab ja schon einiges über den Geruch des Teideginster (Spartocytisus supranubius) gelesen, nur gesehen hab ich noch keinen Strauch. Die haben sich wohl versteckt.

Kurz vor der Fuente Nueva tauchen die ersten Observatorien auf. Hier oben herrschen durch klare Luft, fast nie Wolken und tiefschwarzen Himmel optimale Beobachtungsbedingungen. Auf La Palma wurden zu diesem Zwecke sogar die Straßenbeleuchtungen umgestellt. Kein Wunder. Etliche Nationen haben hier ihre Teleskope errichtet. Mit dem Liverpool Telescope sogar ein komplett ferngesteuertes. Die blendend weißen Gebäude wirken in der Vulkanlandschaft wahrlich außerirdisch.

Das Fehlen eines lauen Lüftchens macht den heutigen Spazierer beinahe unerträglich heiß. Dazu kommt noch unser verdorbener Magen. Also von der Carbonara-​Sauce im Montmatre kann ich nur abraten. Etwas träge erreichen wir den vollen Parkplatz am Gipfel. Und hier treffe ich dann große, weißblühende Exemplare des Teideginsters (Spartocytisus supranubius). Vermutlich reicht ein Busch um einen Hektar zu beduften. Und der einzige echte Ginster der Kanaren Genista benehoavensis wächst hier auch. Kewl. Der Strauch scheint regelrecht nur mehr aus gelben Blüten zu bestehen. Sehr eindrucksvoll. Der in die Caldera vorgeschobene Aussichtsplatz liegt ein paar Meter tiefer. Direkt am Wegesrand eine mannshohe Pflanze der Gattung Natternkopf (Echium), die auf den Kanarischen Insel ja ihr Mannigfaltigkeitszentrum besitzt. Das kann nur Wildprets-​Natternkopf (Echium wildpretii subsp. trichosiphon) sein. Auf Teneriffa erreicht diese, unter Botanikern recht berühmte Pflanze, wahnwitzige Größen von bis zu drei Metern. Die Unterart auf La Palma blüht rosa, die Nominatrasse (Echium wildpretii subsp. wildpretii) auf Teneriffa blüht rot. Aus Sicht des Naturliebhabers ist die Sichtung eines blühenden Exemplars wohl genau soviel Wert wie die Besteigung des Teide für einen Bergsteiger.

Nur kurz genießen wir die Aussicht, bevor wir am gleichen Weg wieder retour zur Degollada de Franceses wandern. Mit insgesamt 3h eine sehr feine Runde über den Wolken.

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