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27. September 2008

Untere Schiesserbachhöhle im Rettenbachtal

(gepostet im Bereich Geologie)

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Retour in Bad Ischl begebe ich mich ins Rettenbachtal, wo es im Dachsteinkalk von Höhlen nur so wimmelt. Im Bereich der Hohen Schrot sind ja inzwischen rund 100 Höhlen registriert. Ganz neue auch der Spiegelwandcanyon der in etwa 35 Minuten ab Forststraße erreichbar sein soll. Eigentlich wollte ich auch noch das Kühlloch kurz nach der Solewärmstube besuchen, aber hier plätschert zurzeit wesentlich zuviel Wasser durch. Vor der ersten Brücke kann man bei einer Ausweichstelle parken. Am rechten Rand führt dann ein gut ausgeprägter Steig direkt nach oben.

Der Einstieg ist durch einen Voralpen-​Spindelstrauch (Euonymus latifolius) markiert, der aktuell seine markanten Früchte zeigt. Linkerhand plätschert der Bach über dicht bemooste Felsen. Hier hat sich schon massig Kalktuff gebildet, da ja die Moose Kohlendioxid dem Wasser entziehen und dabei Kalk ausfällt. Mit der Zeit entsteht so "versteinertes Moos". Ich steige weiter hinauf und staune nach 10 Minuten nicht schlecht über den prächtigen Wasserfall. So und wo ist nun die Höhle? Sag bloß hinter dem Wasserfall? Unglaublich, schon als kleiner Junge hab ich mir eine Höhle mit Wasserfallvorhang gewünscht. So etwas kennt man ja von diversen Fantasyromanen, aber live ist es noch ein Stückchen beeindruckender. Verflixt, hätte ich nur ein Stativ mit, dann könnte man super Bilder mit langer Belichtungszeit. Die Höhle selbst ist größer als erwartet. 10 Meter hinein gibt es sogar noch einen Wasserfall. Sehr lässig. Im Schein der Stirnlampe entdecke ich einen mir völlig unbekannten Schmetterling. Freunde der Lebewesen-​Wikipedia-​Fraktion haben diesen inzwischen als Olivbraunen Höhlenspanner (Triphosa dubitata) bestimmt. Eine hochinteressante Art, deren Imago gerne in Höhlen überwintert. Mannomann gibt es hier viel zu entdecken.

Wieder im Tageslicht beschließe ich noch etwa 20 Meter aufzusteigen, wo sich die Obere Schiesserbachhöhle befindet und auch der Bach entspringt. Der Boden ist aber noch extrem rutschig und ich lande einmal recht unangenehm am Hintern. Ok, lassen wir es lieber. Die Höhle läuft ja eh nicht davon. Im Gegensatz zur Zeit. "tempus fugit" wie Wilfried jetzt sagen würde. Es wird schön langsam dunkel. Also wird es heute nichts mehr mit der Suche nach dem alten Kohlestollen. Es war aber trotzdem eine schöne Exkursion, wobei die einzelnen Sehenswürdigkeiten wohl am Besten mit einer Bergtour kombiniert werden wollen.

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