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16. April 2009

Traunstein

(gepostet im Bereich Berg)

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Ahhh Traunstein. Nachdem meine Agenten im Salzkammergut gemeldet haben: "Naturfreundesteig frei" gibt es kein Halten mehr. Auffi muas i! Um 0810 starten wir am leeren Parkplatz. Es ist schon herrlich warm, wodurch die Jacken im Rucksack bleiben und Old & Young Bergfexing spazieren in den obligaten 20 Minuten zum Einstieg des Naturfreundesteigs im Lainautal nach dem zweiten Tunnel. Heute ist es optimal. Da überhaupt keine Wanderer unterwegs sind, entfällt eine etwaige Anstellerei und ich kann das Tempo meiner Wahl einschlagen.

In der Sulzkogelscharte erreichen uns wie üblich die ersten Sonnenstrahlen und wir legen eine kurze Pause ein. Zu meinem Erstaunen entdeckte ich am Felsen gleich neben dem Baum blühenden Burser-​Steinbrech (Saxifraga burseriana). Es handelt sich hierbei um meine erste Sichtung überhaupt, ist diese Pflanze bei uns doch recht selten. Dazu gesellt sich auch das schöne lila des Jagabluats (Primula clusiana). Leider habe ich heute meine treue Spiegelreflexkamera zugunsten eines leichten Rucksacks zuhause gelassen. Meine alte Ixus 430 hat ja schon seit jeher ein schweres Autofocusproblem bei weißen und roten Blüten. Somit gibt es heute keine schönen Pflanzenbilder für das Archiv. Sehr, sehr ärgerlich. Generell ist der Traunstein aus botanischer Sicht sehr lohnend. Die Artenliste kann sich sehen lassen, was vor allem auf die Höhenzonierung und die große Anzahl an Sonderstandorten zurückzuführen ist. So leitet das Trauntal den Föhn wie einen Kanal an die unteren, dem Traunsee zugewandten Hänge des Traunsteins, was zu einer Reduktion der Frosttage um 19% führt. Dies ist fast schon vergleichbar mit der Stadt Linz mit 21%. So gedeihen am Miesweg etwa viele wärme liebende Arten, wie etwa die Gemeine Pimpernuss (Staphylea pinnata). Am Plateau, 1200 Meter höher, schaffen es dann nur mehr die Latschen (Pinus mugo) auf den Gipfel.

Nach der Aluleiter und den Trittbleche erreichen wir den malerischen Südwestgrat mit seinen vom Wetter gezeichneten Rotföhren (Pinus sylvestris). Ich kann gar nicht anders: Diese Bäume müssen einfach fotografiert werden. Die Aussicht ist wirklich vom Feinsten. Mit dem Blick auf Traunsee, Totes Gebirge, Höllengebirge und weit hinaus ins Flachland ist der Traunstein einfach einmalig. Lange unterhalten wir uns über den Lawinenabgang vom Hochleckenkogel, der ja bis zur Familienabfahrt vorgedrungen ist und gleich einen 160jährigen Baumbestand vernichtet hat. Wäre interessant ab wann das Hochleckenhaus wieder erreichbar ist. Auf jeden Fall vereinbaren wir eine neue Aufstiegsvariante über den Kugelzipf zum Hochleckenhaus. Ich glaub heuer wird das Jahr der unmarkierten Touren.

Der weitere Wegverlauf gestaltet sich nicht mehr ganz so locker wie zu Beginn. Die mangelnde Kondition macht sich bemerkbar. Nachdem wir den Kiefernwald hinter uns lassen, geht mir schon ganz schön die Puste aus. Alle 20 Minuten benötige ich einen guten Verschnaufer. Dafür gibt es mehr Eindrücke von der wunderschönen Gegend Bei der Querung des Schotterfelds liegt dann das letzte Restchen Schnee, welches problemlos gemeistert werden kann. Bei der darauf folgenden Kletterpassage begegnen wir den ersten Bergfexen, die schon wieder absteigen. Obligat wird beim Felsentor wieder ein Fotoshooting abgehalten. Seltsamerweise ist dies jetzt die dritte Tour hintereinander, die ein mehr oder weniger großes Felsentor aufweist.

Nach 3h20min ab Parkplatz erreichen wir dann die verlassene Hütte. So was gab's überhaupt noch nie. Wir genießen die Ruhe und die phänomenale Aussicht in vollen Zügen. Obwohl die Aussicht zum Dachstein immer mehr schwindet. Für heute Nacht meldet der Wetterbericht ja den Durchgang einer Kaltfront und das Ende der langen Schönwetterperiode (die gnädigerweise sich während meiner Osterferien eingestellt hat). Eine Dose kühles Bier oder Fanta können im Biwakraum gegen 2 € getauscht werden.

Um 1230 beginnen wir wieder mit dem Abstieg über den Naturfreundesteig, da am Mairalmweg noch Schnee liegt. Eigentlich ist aber der Naturfreundesteig eh wesentlich schöner. Besonders im oberen Bereich hat man immer den Traunsee wunderschön im Blickfeld und der Weg scheint direkt "in den See" zuführen. Dafür brennt die Sonne unglaublich runter. Fast schon wie im Sommer. Seltsamerweise kommen uns jetzt erst die Bergläufer entgegen, die nur mit einer 1 Liter Flasche bestückt sind. Ich glaub die suchen absichtlich die Mittagshitze. Wir jedoch sind recht froh als nach 1h40min die Tunnels erstmals wieder Schatten spenden.

Es war wieder einmal eine herrliche Traunsteintour. Da kaum Leute unterwegs waren, noch genussvoller. Aber die Kondi passt noch nicht. Könnte aber auch mit der gestrigen 60km Radtour zusammenhängen

Kommentare

sabina schrieb am 17.04.2009 um 07:49

Ja echt klasse das "Oit & Jung-Bergfexing" jetz wida so vü untawegs san! Fesche G'schichten hast die letzte Zeit unternommen!!! und Traunstein ohne vielen Leuten ist einem auch nicht immer vergönnt!

lama schrieb am 17.04.2009 um 22:11

Habt's in Stoa oiso in Ruhe genießen kinna - des g'freit mi für euch!
lG
Martin
PS: s'Hochleckenhaus hat am 12.04. mit lawinenbedingter Verspäting eröffnet.
Wir waren am geplanten Eröffnungstag (05.04.2009) oben (und mit uns rund 30 Leute trotz des gesperrten Areals). Schade um den schönen Bestand = erschreckend und traurig!

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