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27. Juni 2009

Erlacherhaus

(gepostet im Bereich Botanik)

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Endlich Semesterende. Das heißt adios Vorlesungszeit, hallo Exkursionszeit. Und eine Exkursion mit dem Titel "EX Alpenkurs" passt für mich optimal. Das Thema: Berge, Pflanzen und Flechten. Die Exkursion findet zwar in den Nockbergen statt, ist aber für mich trotzdem irgendwie ein Heimspiel

Chris und ich flüchten gegen 0730 aus dem verregneten Oberösterreich nach Süden und erhoffen uns besseres Wetter. Doch wir werden enttäuscht. In den Tauern schüttet es genau so. Auch bei unserer Ankunft in Radenthein tröpfelt's noch ein bisschen, aber da und dort lässt sich auch die Sonne blicken. Das ist ja schon mal ein Fortschritt gegenüber dem hochwassergeplagten Oberösterreich. Über eine lange Forststraße erreichen wir bequem mit dem Auto unsere Unterkunft für die nächste Woche: Das /Erlacherhaus auf rund 1633 müA. Und ich sags gleich: Bewirtung und Spezereien vom Feinsten!

Aber nicht nur aus futtertechnischer Sicht ist unser Base Camp optimal. In unmittelbarerer Nähe zieht von Norden nach Süden ein Kalkzug zwischen dem dominierenden Silikatgestein und verspricht somit hohe Pflanzendiversität. Vermoorung und alte Bergwerke befinden sich auch im Gebiet. Lässig. Nicht so lässig ist das Thema Nationalpark Nockberge. Denn dies ist ja ein reiner Marketing-​Gag, da dieses Gebiet nicht durch die /IUCN anerkannt ist. Man könnte es eher als "verludertes Naturschutzgebiet" bezeichnen. Aber dazu später mehr.

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben starten wir kurz vor 1500 eine kurze Erkundungstour hinauf zur Bockhütte. Kaum gestartet verziehen sich natürlich die letzten Wolkenfenster und es beginnt ordentlich zu regnen. Aber für einen Ökologen gibt es ja kein schlechtes Wetter. Erstaunlicherweise auch nicht für Genetiker, Zellbiologen und Lehramtler. Scheint eine recht robuste Truppe zu sein. Die Regenschirme leisten bei den Erläuterungen zu Pflanzen(gesellschaften), Flechten und Tiere wertvolle Dienste. Apropos Tiere: Dieses Sauwetter scheint den /Alpensalamandern (Salamandra atra) und /Grasförschen (Rana temporaria) so richtig zu taugen. In allen Altersstadien lassen sich die Viecher blicken. Leider beginnt es immer mehr zu schütten und wir suchen unter großen Fichten Schutz. Bei einigen scheint die Ausrüstung schon ihre Grenzen zu erreichen und auch eine Schreibunterlage muss als Regenschutz herhalten ;) Am markierten Wanderweg erreichen wir ein artenreiches Flachmoor etwas unterhalb der Bockhütte. Von den vielen Pflanzenarten müssen vor allem die /Sumpf-​Fetthenne (Sedum villosum) und auf trockeneren Standorten die zahlreichen Individuen des /Echten Speiks (Valeriana celtica subsp. norica) erwähnt werden. Endlich lichtet sich die Bewölkung und im Abstieg erhaschen wir noch ein paar Sonnenstrahlen. Wir wissen es zwar noch nicht, aber dies sollten die letzten bis Donnerstag sein. Für ein feines Foto der /Berg-​Hauswurz (Sempervivum montanum subsp. stiriacum) reicht es aber noch.

Kurz vor 1800 trudeln wir auch wieder beim Erlacherhaus ein, wo nach einem köstlichen Abendessen Protokoll und Pflanzenbestimmungen angesagt sind. Allein die Artenliste für den ersten Tag umfasst schon mehr als 90 Einträge, wobei wir bei weitem nicht alle Flechten, Moose bestimmt haben. So bearbeiten wir bereits heute bis 2200 die Aufnahme. Aber in der gemütlichen Gaststube mit Notebook & einem Glas Villacher Bier ist das kein Problem. Hmm… ich glaub ich nehm besser noch ein zweites Bier, dann ist's sogar noch unproblematischer ;)

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