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20. September 2010

Schneiderberg

(gepostet im Bereich Berg)

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Mit dem Schneiderberg am Almsee steht wieder einmal eine neue und unmarkierte Tour am Programm. Diesen mir unbekannten Berg habe ich wieder einmal durch ein Geocaching-​Listing (GC2C7E5) entdeckt. Und bei diesem ausgezeichneten Herbstwetter muss ich einfach raus. Kein Wolkerl zeigt sich am Himmel. Und der Rest der Woche soll genau so schön werden. Bergfexing Parents und ich starten um 0900 am Almsee und folgen etwa 1 km dem bezeichneten Weg in die Röll. Linkerhand zweigt dann eine Forststraße ab, die mit einem Tor abgeriegelt ist. Diese Abzweigung ignorieren wir um gleich 5 Meter weiter dem gut ausgetretenen Pfad durch ein kaputtes Holztour zu folgen. Rasch erreichen wir den Wandfuß, wobei uns der Weg steil in Serpentinen bergan führt. Das Wegerl ist wirklich äußerst schlau und aussichtsreich angelegt. Die Ausblicke auf Zwölfer, Woising und Almsee sind wunderbar. Auch zeigen sich bereits die ersten verfärbten Buchen, die den beginnenden Herbst verkünden. Wir gelangen nun näher zu den imposanten Wänden des Schneiderberggrabens. Grandios hat sich hier der Bach in den Hauptdolomit gefressen. Generell bestehen hier die Sockel aus Wettersteindolomit und Hauptdolomit auf denen wiederum der Dachsteinkalk schöne Bänke und Platten bildet. Sehr gut zu sehen am Zwölferkogel und dem Grieskar. Mit dem dominierenden Rohr-​Pfeifengras (Molinia arundinace) und schönen alten Rotföhren (Pinus sylvestris) erinnert es mich hier sehr stark an die Kaltenbachwildnis. Exposition und Untergrund sind ja fast identisch. Nun ende September ist der Weg mit blühenden Fransenenzianen (Gentianopsis ciliata) und Kranzenzianen (Gentianella sp) geschmückt. Auch dem Salzburger Augentrost (Euphrasia salisburgensis) kann man hier begegnen. Sonst finden sich noch einige Nachzügler wie Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Fuchs-Greiskraut (Senecio ovatus) und Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea). Aber auch der Fichten-​Buchenwald macht mit dem vielen Totholz einen sehr ursprünglichen Eindruck. Vermutlich wird hier aufgrund der Steilheit der Wald nicht bewirtschaftet. 1h15min später erreichen wir die schön gelegene Jagdhütte.

Nach kurzer Rast folgen wir dem weiteren Weg bergan, wo wir nach rund 20 Minuten ein weiteres schönes Aussichtsplatzerl mit Miniaturkreuz erreichen. Hier eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Almtaler Sonnenuhr und die Röll. Nun führt der Weg kurz bergab in eine Einsattlung bevor wir im Fichtenwald auf die Südwestflanke des Schneiderbergs gelangen. Hier ist etwas Spürsinn gefragt, da das Rohr-​Pfeifengras schon sehr hoch steht und den Pfad und Steinmanderl verdeckt. Bergfexing Dad platziert somit einige Manderln auf Baumstümpfen, die besser sichtbar sind. Ab und zu verlieren wir kurz den Pfad, nur um ihn später 2 Meter auf oder ab wieder zu entdecken. Steil bergauf gelangen wir nun in die Einsattlung zwischen Hausberg und Schneiderberg. Ab hier ist die Wegführung klar. Wir bleiben am Rücken und erreichen nach weiteren 1h15min den bewaldeten Gipfel mit zwei improvisierten Gipfelkreuzen. Ein Gipfelbuch gibt's auch! Bei herrlichen Sonnenschein und Blick auf die gegenüberliegenden Nordabstürze genießen wir unsere Jause. Es ist herrlich warm und ich kann mich sogar ohne Leiberl in der Sonne brutzeln lassen. Von hier aus könnte kann der ambitionierte Kraxler mühsam auch den Fäustling besteigen. Schaut aber nach Latschenpartie aus...

Der Abstieg erfolgt am Aufstiegsweg, wobei dieser nun schon komplett in der Sonne ist. Entsprechend schweißtreibend erfolgt der Abbau der Rund 750 Höhenmeter. Um 1400 gelangen wir retour zum Almsee, wo wir mit einem kühlen Hirter auf unsere kleine, aber sehr feine Wanderung anstoßen. Mit dem Pächter des Standls führen wir dann noch ein sehr angeregtes Gespräch über die hiesigen Besitzverhältnisse, Wegrecht und Forstgesetz. Ich bin definitiv ein Fan von § 33 der Forstgesetzte von 1975. Zusammen mit § 47 des OÖ Tourismusgesetzes kann man sich zu Fuß äußerst uneingeschränkt bewegen. Besonderheiten wie Betretungsverbot von Jungwald jünger als drei Jahre oder Sperrgebiete von 300 Meter Radius um Wildfütterungen oder Privathäuser sind verständlich und ich betrachte diese nicht als sonderliche Einschränkung. Selbst während der Jagd kann der Oberösterreich auf den Wegen Sperrgebiete per pedes durchqueren

Fazit: Schöne kleine Tour. Sicherlich zur Herbstverfärbung recht lohnenswert, wenn die umliegenden Gipfel schön angezuckert sind.

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