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19. Mai 2023

Steineck

(gepostet im Bereich Berg)

WegweiserHauergraben.jpgzoomPicture

SternnarzisseHauergraben.jpgzoomPicture

BlickZumDurchgangKogel.jpgzoomPicture

TrapezGipfelkreuz2023.jpgzoomPicture

TraunsteinLainautal2023.jpgzoomPicture

ClusiusPrimelSteineck.jpgzoomPicture

Die letzte Steinecküberschreitung ist exakt 10 Jahre her. Es wird wieder Zeit, die Narzissenwiese im Hauergraben zu inspizieren und über den Durchgang zum Steineck zu wandern. Ich starte um 0900 am großen Parkplatz beim Gehöft Hauer. Die Beschilderung der Sektion Wels ist im Gebiet mit viel Liebe zum Detail gemacht, aber ein Thermometer am Wegweiser habe ich noch nie gesehen. Aha, 15 °C. Während in höheren Lagen frischer Ostwind weht, ist es hier unten windstill. Doch der Nebel hat sich noch nicht gelichtet. Rasch erreiche ich die Narzissenwiese. Das nass-​kalte Wetter der letzten Wochen hat die Blüte der Stern-Narzisse (Narcissus radiiflorus) etwas verzögert. Ich werde mir die Wiese bei meiner Rückkehr genauer ansehen und hoffe auf ein paar Sonnenfenster, um gute Fotos zu machen.

Nach rund 2 km verlasse ich die Forststraße und steige über den Wanderweg zum Durchgang. Der Wald ist viel lichter als in meiner Erinnerung. Sehr viel liegendes und stehendes Totholz gibt es hier. Interessant sind die dicht bemoosten Berg-Ahorne (Acer pseudoplatanus). Auf dieser Unterlage gedeiht von der Basis bis in die Astgabeln in etwa 10 Meter Höhe der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Polypodium vulgare). Das ist eine Besonderheit, denn außerhalb der Tropen sind Gefäßpflanzen als Epiphyten selten. In Mitteleuropa ist der Tüpfelfarn die einzige "echte" Pflanzenart, die die Borken von Bäumen besiedelt. Sonst sind es Flechten und Moose. Im Durchgang mache ich eine längere Pause und lausche den Rufen der Vögel. Das Gebiet ist bekannt für seinen Schwarzspechtbestand (Dryocopus martius). Unser größter heimischer Specht ist ein Spezialist für holzbewohnende Ameisen und profitiert daher vom reichlich vorhanden Totholz. Seine Bruthöhlen legt er vor allem in älteren, dick-​ und hochstämmigen Rotbuchen (Fagus sylvatica) an. Alte Höhlen werden dann von der Hohltaube (Columba oenas) zum Brüten genutzt. Zweimal höre ich auch einen fernen Taubenruf. Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob es tatsächlich Hohltauben waren. Der weitere Weg ist wohl bekannt und hier ist alles beim Alten. Sogar die alten, vom Specht bearbeiteten Fichten stehen noch. Die Nadelstreu der Fichten führt auch dazu, dass der Boden oberflächlich sauer reagiert. Darum wachsen neben Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) hier auch Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea). Unschwer erreiche ich den noch nebligen Durchgangkogel. Doch rasch wird der Weg deutlich trockener und der Nebel lichtet sich. In der Ostflanke des Trapez durchstoße ich endlich die Nebeldecke und ein schöner Rundumblick in die heimische Bergwelt eröffnet sich. Der Nebel staut sich noch im Almtal und schwappt über den Durchgang ins bereits sonnige Lainautal. Über dem Traunsee hängt auch noch der Nebel, doch der Traunstein ist frei. Bei dieser schönen Aussicht lege ich am Trapez eine lange Jausenpause ein.

Ich wandere über den Mittelgipfel, neuerdings Jacksonstein genannt, zum Steineck und steige gleich über den Weg durch die Nordostflanke ab. Unterwegs entdecke ich noch eine schöne Clusius-Primel (Primula clusiana). Durch unwegsames Forstgelände gelange ich wieder zur Forststraße, die mich am Fuß des Trapez wieder retour zum markierten Weg führt. Leider hat sich der Nebel immer noch nicht aufgelöst, doch die Narzissenwiese ist auch so immer sehenswert. Und duften tut's hier auch gut.

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