10. November 2010
Traunstein SW-Grat (III+) - Reloaded
(gepostet im Bereich Berg)
| Hui, soo faul. So richtig faul wie ein Kletterer. Das bedeutet: Lange schlafen, kurze Anfahrt und kurzer Zustieg. Ein alpiner IIIer wäre schon toll, aber am Brunnkogel NW-Grat liegt noch Schnee. Na gut, dann wird es wohl wieder der Traunstein SW-Grat werden.
Bei starker Bewölkung, jedoch ungewöhnlich angenehmen Novembertemperaturen, starte ich um 1100 beim Einstieg des Naturfreundesteigs. Der Gmunderweg ist heute wieder rasch gemeistert und als ich den Einstieg des SW-Grats erreiche, empfängt mich lebhafter Wind. Doch der Fels ist trocken, griffig und vor allem nicht besonders kalt. Die ersten "Seillängen" verlaufen problemlos. Vor dem kleinen Überhang (ja heute hab ich's gecheckt!) macht sich jedoch das ausgelassene Frühstück bemerkbar und ich überwinde die Stelle nicht auf Anhieb. Seltsamerweise finde ich keine guten Griffe und mit purer Kraft komme ich auch nicht weit. Nach kurzer intimer Felsgrapscherei, offenbart jedoch auch diese Stelle ihr Geheimnis und erreiche flott das Wandbuch. Tja, ergonomisches Klettern ist gegenüber roher Gewalt stets zu bevorzugen ;) Nach dem markanten Gratturm entdecke ich noch ein blühendes Exemplar des Alpen-Steinquendels (Acinos alpinus). Für die letzte Seillänge finde ich heute leicht rechts des Grates auch die richtige Route, sofern die geschlagenen Haken den Weg weisen. Nach rund 2h erreiche ich dann am Südwestgrat den Normalweg, wo ich bei aufklarendem Himmel mein Jausenweckerl verputze. Diese Billa-Jause ist wirklich lecker! Eine halbe Stunde später begleitet mich während meines Abstiegs bereits ungetrübter Sonnenschein und ich schwitze fast mehr als beim Aufstieg. Fazit: Kurze, wunderbare Kraxelflucht aus dem Welser Nebelloch.
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