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24. November 2011

Hochleckenkogel via Hinteres Aurachkar

(gepostet im Bereich Berg)

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Soso, laut ZAMG ist dies der trockenste November seit Beginn der Aufzeichnungen. Hinzu kommt, dass es oberhalb der Nebelgebiete überdurchschnittlich warm ist. Also nix wie hinauf auf den Berg. Aufgrund einer Autobahnsperre verwerfen Bergfexing Dad und ich den Plan auf den Großen Pyhrgas zu wandern. Stattdessen besuchen wir einen alten Bekannten: Den Hochleckenkogel.

Bei -3°C und wolkenlosem Himmel starten wir beim zugefrorenen Taferlklaussee, der schon tüchtig von den Eisstockschützen bevölkert wird. Interessanterweise ist es im Tal winterlicher als am Berg. Der Nebel der Nacht und die tiefen Temperaturen haben fantastische Gebilde aus Raureif auf die Bäume gezaubert. Über die neue (und mir unbekannte) Forststraße wandern wir zur Piste, wo wir den Jagasteig nehmen, der uns direkt zum Bründl führt. Da fällt mir ein, dass im Hinteren Aurachkar ja noch etliche Wege unbestiegen sind. Also wandern wir linkerhand über den Scheckenbergersteig ins hintere Aurachkar. Bald lassen wir die Frostzone unter uns, doch ist es auf der Nordseite noch immer empfindlich kalt und wir können den ersten Sonnenschein kaum erwarten. Der Ausblick auf das Nebelmeer ist schon faszinierend. Die Nebelgrenze scheint hierbei jedoch sehr dynamisch zu sein. Mal guckt der Hongar aus dem Nebel hervor, 30 Minuten später ist er überhaupt nicht mehr zu sehen. Schließlich steigt der Nebel aber bis zur Raureifgrenze und verweilt in dieser Position. Im Hinteren Aurachkar ist es immer noch ordentlich zapfig und wir beschließen den Besuch der Bischofsmütze zusätzlichem Sonnenschein zu opfern. Im Kar gibt es ja viele Möglichkeiten, Brunnkogel NW-​Grat, Scheckenbergersteig oder auch die Schlucht in den Sattel. Wir probieren heute mal was Neues: Die rechte Rinne die direkt zum Hochleckenkogel führt. Wir folgen einem Gamsweg, queren die Schotterriese und befinden uns auf bestem Fels. Es macht wirklich Spaß die Rinne raufzukraxeln, bis es doch zu steil wird und das Schrofengelände uns doch leichter vorankommen lässt. Hier sollte man sich eher links halten, da der Fels rechterhand doch recht brüchig ist. Erst ein Blick zurück lässt einen erkennen wir steil es hier runter pfeift. Ich gebe der Route mal einen gemütlichen Ier (wenn wer Schrofen nicht mag, dann halt II). Erst als das Gelände abflacht erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen und in kaum 2 Minuten sind wir auch am einsamen Gipfelkreuz des Hochleckenkogels. Hier war ich ja seit 2004 nicht mehr. Unglaublich denn die Aussicht ist wieder phänomenal. Der Dachstein präsentiert sich von seiner schönsten Seite. Teilweise scheint mir der untere Hallstätter Gletscher komplett blank zu sein, so brutal glänzt es rüber. Erstaunlich auch die mehrfach geschichtete Inversion. Die Berge, die wie Inseln aus dem Nebelmeer ragen, sind sowieso eine permanente Attraktion dieser Tage. Also verweilen wir hier bei besten Bedingungen und genießen unsere mitgebrachte Jause + Bier.

Nach 30 Minute Pause beschließen Dad und ich die Sonnenstunden noch zu nutzen und wandern hinüber zum Hochleckenhaus. Unterwegs entdecke ich, dass auch das Jagaköpfl inzwischen einen bezeichneten Weg + zugehöriges Gipfelkreuz besitzt. Auf der Wiese kurz vor dem Hochleckenhaus blühen tatsächlich noch einige Frühlingsenziane (Gentiana verna) zum zweiten Mal. Eh nix ungewöhnliches, freue ich mich trotzdem über diese schöne Pflanzen. Bei der Hütte brennt es richtig runter und ich kann im kurzen Leiberl ein kleines Nickerchen machen. Bei einem Gespräch mit einem Einheimischen erfahren, dass der Hüttenwirt gerne noch länger geöffnet hätte (bis Weihnachten), jedoch die Sektion dagegen ist, da es sonst Probleme mit der Haftung gibt, falls sich wer am vereisten Weg verletzt. Naja mir kanns egal sein. Bin eh Selbstversorger und Proviant-​Paps hat meistens eh eine halbe Sau im Gepäck.

Der Abstieg erfolgt in kaum 1h15min über den Normalweg retour zum Taferklaussee, wo immer noch "gstöcklt" wird. Dieser Herbst ist echt ein Wahnsinn. Hätte ich keine Baustelle zu Hause, würde ich wohl gar nicht mehr ins Tal kommen, sondern nur mehr über dem Nebel rumstrawanzen.

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