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17. August 2020

Schoberriegel

(gepostet im Bereich Berg)

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Wie vor 13 Jahren quartieren sich Sarah und ich für einen Kurzurlaub im Hochschober ein. Und wie damals besuche ich kurz den Schoberriegel um mir einen Überblick zu verschaffen. Das Wetter ist deutlich besser als prognostiziert und ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken begleitet mich während des Aufstiegs. Die Wanderung verspricht auch sehr abwechslungsreich zu werden. Auf der Turracher Höhe finden sich andere geologische Verhältnisse wie im Toten Gebirge. Phyllite dominieren hier, wodurch die Böden eher sauer reagieren, aber vor allem, feuchter und kälter sind, da sie nicht tiefgründig verkarsten. So freue ich mich schon auf andere Pflanzenarten, die es zuhause nicht gibt.

Bekannt ist die Turrach für den wirklich sehr schöner Zirbenbestand (Pinus cembra) zu dem sich nur sehr wenige Fichten (Picea abies) und Lärchen (Larix decidua) gesellen. Und die drei Seen sind auch sehr fesch. Nur die Skipisten schmerzen schon ordentlich. Interessanterweise wurde hier massenhaft die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus) angepflanzt. Diese Pflanze stammt eigentlich aus Nordamerika und wird häufig zur Befestigung von Böschungen genutzt. Die Art ist jedoch auch ein ausgezeichneter Stickstoffsammler und verbreitet sich sehr gut, wodurch die einheimischen Arten verdrängt werden. Schon wenige Meter neben der Piste blühen viele Pracht-Nelken (Dianthus superbus) mit ihren zerschlitzten Kronblättern. Mit zunehmender Höhe werden die Zirben immer kleiner, bis sie ganz verschwinden und das Reich der alpinen Rasen und Zwergstrauchheiden beginnt. Blühendes Zwerg-Seifenkraut (Saponaria pumila) ist jetzt überall zu sehen. Besonders oft gemeinsam mit der Gämsheide (Loiseleuria procumbens). Bei einem markanten Geländestufe verlasse ich den Weg nach rechts und entdecke im Schutt der Felswand den Alpen-Säuerling (Oxyria digyna). Interessanterweise wächst nur zwei Meter entfernt, dort wo der Boden tiefgründiger ist, die Filz-Alpenscharte (Saussurea discolor), deren Blätter unterseits dicht weißflizig sind. Diese Art hätte ich eher auf Kalk vermutet. Zurück am Weg ist schon von Weitem das leuchtende Rot der Früchte der Rosenwurz (Rhodiola rosea) zu sehen. Kurz vor dem Gipfel hat sich an der Südwestseite ein schöner Krumm-Seggenrasen (Carex curvula) mit viel Arnika (Arnica montana) gebildet. Auch das Krainer Greiskraut (Jacobaea incana subsp. carniolica) blüht gerade. Die Gämsheide und die Flechte Isländisch Moos (Cetraria islandica) wachsen zwar auch hier im Rasen, deren Vorkommen ist jedoch unmittelbar anschließénd auf der Nordostseite des Grats fast schon als Reinbestand ausgebildet. Quasi wie im Lehrbuch für Ökologie. Um etwa 1530 empfängt mich das einsame GIpfelkreuz mit der Inschrift "Mei Hamat is a Schatzale” (Auf der anderen Seite: Glaube, Hoffnung, Liebe). Die Fernsicht reicht heute bis zu den Karawanken, aber auch die Einblicke in die Kare von Rinsennock, Kilnprein und Eisenhut sind sehr schön. Am Gipfel wächst auch die Gewöhnliche Fransenhauswurz (Sempervivum globiferum). Eine ausgiebige Gipfelpause entfällt, denn dunkle Regenwolken ziehen auf.

Südlich der Gruft befindet sich ein Landeplatz aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier folge ich zuerst dem markierten Weg, entdecke jedoch einen bestens ausgetretenen Abzweiger, der mich direkt zur Katscherhütte hinunter führt. Das Almgelände mit dem Steinkreis erreiche ich unschwer in wenigen Minuten. Vorbei am Grünsee komplettiere ich die Runde und gelange wieder zum Hochschober. Als ich dann in der Panoramasauna sitze, regnet es dann auch schon kräftig.

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