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26. Juni 2006

Dolomitensteig

(gepostet im Bereich Berg)

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Der unmarkierte Dolomitensteig im hinteren Stodertal verbindet die Hochsteinalm mit der Poppenalm und eignet sich mit geschätzten 3h30min hervorragend für eine Vormittagstour. Der Steig ist eh schon lange kein Geheimtipp mehr, darum wage ich es eine Lobhudelei zu starten. Aussichts-​, natur-​ und landschaftsmäßig ist dieser Spazierer in Oberösterreich wohl einzigartig.

Das Auto wird bei der Baumschlagerreith geparkt und die paar Minuten entlang der Straße zurück zur Abzweigung des Wanderwegs auf die Hochsteinalm. Der Weg führt zuerst gemütlich über eine Forstraße durch naturbelassene Wälder, danach steiler in Sepertinen zum Hochstein (guter Aussichtspunkt). Durch die steilen Felswände ist das Panorama ist hier im Talschluß wirklich gewaltig. Zur linken erhebt sich der Sneslitz und gegenüber winkt der Hochkasten rüber, im Talschluß befindet sich das Salzsteigjoch. Alles bereits auf steirischer Seite. Zur Lögerhütte auf der Hochsteinalm wird als Gehzeit 1h45min angegeben, was ganz gut passt, sofern man den Fotoapparat nicht zu oft zückt.

Gleich hinter der Hütte sieht man dann einen deutlichen Steig der in Wald führt. Etwa 20 Meter nach der Hütte gibt es einen großen Bestand an Kohlröschen (Nigritella spec.). Bei 20 Blumerl hab ich aufgehört zu zählen. Der Steig verläuft weiter ohne viel Auf-​ und Abstiege immer entlang der steilen Wände. Nach dem ersten Einschnitt wird dann die Landschaft immer bizarrer. Hier tritt wie auch in der Kaltenbachwildnis der Dolomit hervor, der ja stark zu feinem Grus verwittert. Durch den feinen Schotter ist das Wegerl stellenweise bereits abgerutscht, neue Tritte sind aber bereits vorhanden. Trittsicherheit ist aber auf alle Fälle zu empfehlen!

Bemerkenswert ist auch wie sich mit jedem Felseinschnitt die Vegetation verändert. Je nachdem wie Sonne, Wasser und Schotter vorhanden sind. Für Orchideenfreunde gibt's jede Menge Fuchses Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii), Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) und Wohlriechende Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) zu entdecken. Bemerkenswert sind auch große Vorkommen von Milch-​Mannsschild (Andrósace lactea) sowie eines stark behaarten Habichtskrauts, vermutlich Hieracium villosum.

Hauptattraktion sind wohl die Gumpenkaskaden mit (je nach Jahreszeit) schönen Wasserfällen. Die etwa sechs weißen Kalkgumpen sind mit kristallklarem Wasser gefüllt. Ein ähnliches Naturschauspiel mit grandioser Aussicht ist mir im Hoamatlond nicht bekannt. Vielleicht wissen ja Canoyning-​Freaks ähnliche, jedoch schwerer zugängliche Platzerl.

Gemütlich wird man von lässigen Felszinnen begleitet und erreicht bei der riesigen Schotterhalde Poppensand das Ende des Steigs. Hier auf keine Fall in den Latschenfilz abzweigen sonder immer am Rücken oder besser gleich im leichten Schotter zurück auf den markierten Weg (Teilweise Steinmänner) zum Salzsteigjoch zu gelangen. Sollte was schief gehen landet man aber auf jeden Fall auf der Forststraße die zurück zum Steyrursprung und Baumschlagerreith führt. Als krönenden Abschluss sollte man beim Gasthaus den geräucherten Hirschschinken probieren, ein delikate Spezialität des Hauses. Für Mohn-​Palatschinken war leider kein Platz mehr ;)

Jetzt im Bergfrühling schon ein wunderschöner Spazierer, wohl aber auch im Herbst zur Lärchenverfärbung zu empfehlen. Und jetzt nach 3200 Höhenmetern in drei Tagen gibts erstmal eine vernünftige Pause. Die Knie schmerzen schon wieder *grrrr*.

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