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15. Juli 2006

Wildgössl

(gepostet im Bereich Berg)

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Durch einen dichten Grillabend-​Terminplan für die nächsten zwei Wochen, wird dieses Wochenende wohl die letzte Gelegenheit für eine schöne Zwei-​Tages-​Tour sein, bevor ich mich in die Pyrenäen verabschiede. Also riskiere ich noch einmal einen Zwölfer-​Versuch mit einem Biwak am Plateau um am Sonntag noch nebenbei am Rotgschirr vorbeizuschauen.

Bei ganz leichter Bewölkung starte ich um 0745 am Almsee den langen faden Latscher in die Röll. Diesmal schauts wirklich gut aus. Die Gipfel sind nur spärlich von Wolken umhüllt, die sich eigentlich schon in Auflösung befinden. Der Aufstieg vermittelt trotz geringer Seehöhe doch ein schönes hochalpines Ambiente. Unterwegs befindet sich /Clusius-​Fingerkraut (Potentilla clusiana) und der /Blaugrüne Steinbrech (Saxifraga caesia) in Blüte.

Aber natürlich kommt es wie es kommen muss. Im oberen Drittel verdichtet sich die ganze Sache und der herrliche Ausblick auf die links und rechts steil aufragenden Felswänden weicht monotonem Grau. Ab dem schönen Urbann-​Band beträgt die Sicht gerade mal 50 Meter. Inzwischen ist mir auch klar warum hier fast alle fünf Meter eine deutliche Markierung angebracht wurde. So schlimm war es eigentlich noch nie. Zwölfer versus Harry: 4 zu 0. Schade, schade da es gerade hier in der Blockhalde der Hauptdolomit vom herrlich geschichteten Dachsteinkalk abgelöst wird und sich auch einige schöne Polster des /Blattlosen Steinbrech (Saxifraga aphylla) befinden.

Aber scheinbar reicht hier ein bisschen Luftfeuchtigkeit aus die beim Aufstieg kondensiert und sich wie eine Walze um den Zwölferkogel dreht. Direkt auf der Grieskarscharte eröffnet dann ein Fenster in den Wolken einen Ausblick auf grünen und sonnigen Wildgössl. In den Wiesen scheint die kräftige Sommersonne und es wird Zeit für eine erste ausgiebige Pause. Hier ist es wirklich saftig grün und die alpine Fettwiese mit teilweise kleinen Vermoorungen schafft einen tollen Kontrast zum grauen, kargen Karst in Richtung Appelhaus. Bei einer kleinen Fotopause knippst man die Mitte Juli stattfinde Almrauschblüte und entdeckt massig /Gestutztes Läusekraut (Pedicularis recutita), /Quirlblättriges Läusekraut (Pedicularis verticillata) und vereinzelt auch /Alpenrachen (Tozzia alpina).

Über das Ablassbühel gelangt man rasch auf das nächste Plateau zwischen Salzöfen und Wildgössl. Dem interessierten Bergfex werden die auf Kalk recht seltenen /Landkartenflechten (Rhizocarpon geographicum) auffallen, was gegebenenfalls aber auch mit einer anderen Gesteinszusammensetzung zu tun hat. Da muss ich wohl noch Nachforschungen anstellen.

Auf der wunderbaren Graskuppe des Wildgössl genieße ich erstmal die gute Fernsicht, obwohl Schönberg und Rotgschirr in dichte Wolken gehüllt sind. In Richtung Priel/Schermberg schauts nicht besser aus. Scheinbar doch wieder Glück gehabt. Über einen kleinen Abstecher zum Salzofen (einiges an /Alpen-​Süßklee (Hedysarum hedysaroides) und Kohlröserl (Nigritella spec.) gelange ich rasch zur Elmgrube und zum Ziel des heutigen Tages: Pühringerhütte + Elmsee. Kurz nach Emils Tränenhügel ist der Ausblick auf die wirklich idyllisch gelegene Hütte immer wieder ein Foto wert. Natürlich sind bei so einem Kaiserwetter jede Menge Bergfexen unterwegs, die im inzwischen 19 Grad warmen Elmsee herumplantschen. Bis nach 1800 gleicht das Ufer eher einer Badwiese ;). Auf der seeseitigen Terrasse genießt man aber zuerst ein gut gekühltes Bier und blickt auf den hypnotisch glitzernden Elmsee (auch so ein Juwel).

Die Lager sind natürlich hoffnungslos ausgebucht, so breche ich dann gegen 2000 zum Lagerplatz unterhalb des Elmgipfel auf. Im kuscheligen Schlafsack schlummere ich unter einem unglaublichen Sternenhimmel mit Milchstraßeband erschöpft ein. Leider war Harry bezüglich der Nachtemperaturen wohl etwas zu zuversichtlich. Da hat wohl wer wieder den Wetterbericht nicht genau gelesen. Gegen 0100 wird's dann saukalt (sicher keine 5 Grad und schön feucht) und Haube, Handschuhe, Fleece werden ausgepackt. Mit der Goretextjacke um die Beine gewickelt lässt sich einigermaßen aushalten. Als dann noch direkt unter mir eine Wühlmaus genüsslich einige Wurzeln knabbert ist es mit der erholsamen Nacht generell vorbei.

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