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14. April 2007

Kremsmauer

(gepostet im Bereich Berg)

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Da hat man einen feschen Berg vor der Haustüre, den man von Wels leicht in 30 Minuten erreichen kann und trotzdem ist mir diese Runde unbekannt. So starte ich an einem ungewöhnlich warmen Samstag um 0810 in der Nähe des Kremsursprungs hinauf zur Parnstaller Alm. Der Weg führt steil nach oben ohne Gelegenheiten etwas auszurasten. Nach einer Stunde trudle ich bei der Alm ein und habe etwa die Hälfte der Höhenmeter erledigt. Am Weg westlich zur Abzweigung Gradnalm/Törl liegen wieder sehr viel Bäume die es zu umgehen gilt. Ein Jagerstand hat auch dran glauben müssen Ab der Abzweigung liegt Schnee, der aber heute schon frisch gespurt ist. Kurz unterhalb des Törls wird der Weg sehr steil und die Sicherungen sind unter einer dicken Schneedecke vergraben. Der Aufstieg klappt wunderbar. Ich hoffe nur der Abstieg klappt ebenso problemlos und der weiche Schnee rutscht nicht weg. Sollte der Schnee pickelhart gefroren sein, wären Steigeisen angesagt. Das Törl ist danach aber schnell erreicht und es eröffnet sich zum ersten Mal der Ausblick auf die Nordseite des Toten Gebirges. Am Normalweg steigt man nun auf der Südseite der Kremsmauer einige Höhenmeter ab. Hier scheint die Sonne schon recht kräftig herunter, wobei das lebhafte Lüfterl für angenehme Abkühlung sorgt. Hier hat Kyrill einige sehr mächtige Fichten umgeworfen. In der Kaltau dröhnen ständig die Kettensägen. Ich glaube dieses Geräusch wird heuer ein ständiger Begleiter werden. Die letzten 200 Höhenmeter Aufstieg verlaufen glücklicherweise nicht im Wald und um 1130 erreiche ich den Gipfelaufbau mit Aussichtsbankerl. Der Ausblick ist phänomenal. Aus dem Gesäuse ragt der Große Buchstein hervor. Sengsengebirge, Warscheneckgruppe, die komplette Nordseite des Toten Gebirges, Höllengebirge und Traunstein. Fesch, fesch. Rund um das Kreuz blüht wieder das Immergrüne Felsenblümchen (Draba aizoides) und im Gipfelbreich drehen Segelflieger ihre Runden.

Nach einer halben Stunde Pause starte ich pünktlich mit der Sirene um 1200 nach Westen entlang des Grates retour zum Törl. Diese schöne und vor allem aussichtsreiche Kraxlerei (I-​II) macht wesentlich mehr Spaß als im Windwurf hermzuturnen. Leider liegen auch kurz vor der Einmündung in den Normalweg wieder einige Bäume. Um 1300 erreiche ich wieder das Törl. Inzwischen ist die Fernsicht sogar noch besser. Nun beginnt der Abstieg über das steile Schneefeld. Glücklicherweise halten die Tritte noch. Hoffentlich verbergen sich unter dem Schnee keine Rasenstückchen, falls es hier überhaupt Gras gibt. Ein Stahlseil konnte ich noch vom Schnee befreien, wodurch die Sache etwas entschärft wurde. Trotzdem nicht zu unterschätzen!

Da noch genügend Zeit ist, spaziere ich dann noch zur Gradn Alm. Unterhalb der Falkenmauer liegt noch einiges an Schnee und jede Menge Geröll machen die Querung etwas anstrengend. Zum Rauhen Kalbling verläuft der Weg schön sonnig, einsam und ruhig. Es liegen halt wieder ein paar Bäume, die ich aus Fauheit aber nicht umgehe sondern einfach mal den Rucksack rüberwerfe und unten durchkrieche.

Im oberen Bereich der Alm sprießen auch einige Krokusse (Crocus vernus), die sich mit dem Schnee im Hintergrund recht nett fotografieren lassen. Die leider geschlossene Gradn Alm erreiche ich um 1440 und muss feststellen, dass Kraft-​ und Wasserreservern fast aufgebraucht sind. Ich hätte es zwar nie geglaubt, aber irgendwie bin ich über die kurzen Forststraßenabschnitte recht froh. Bei der Sattelhalte gibt es eine wunderschöne Krokuswiese, teilweise blühen auch Gelbsterne (Gagea). Leider schon alles im Schatten. Der Abstieg ist noch einmal schön sonnig… und warm. Vor allem nachdem kein Tropfen Wasser mehr übrig ist, freu ich mich schon auf ein Bacherl. Nach 50 Minuten erreiche ich wieder den Ausgangspunkt und flitze gleich zur Krems um den tüchtigen Bergfexfüßen auch etwas Abkühlung zu gönnen. Extrem erfrischend bei den aktuellen Wassertemperaturen . Fazit: Sehr schöne und abwechslungsreiche 7 Stunden Runde, die ohne Schnee und mit bewirtschafteter Gradn Alm wohl noch "gscheida" ist.

Kommentare

sabina schrieb am 17.04.2007 um 07:32

wenn ich fragen darf, wie schaut's denn mit dem Weg von der kaltau herauf aus? Viel Windwurf auf dieser Seite?

Harry schrieb am 17.04.2007 um 08:20

Servus Sabina,
Laut Berichten von einigen Wanderern ist der Weg von Steyrling in Ordnung. Die meisten sind ja von der Kaltau aufgestiegen. Im oberen Bereich gibt es keinerlei Probleme bzw. führt immer ein Wegerl einfach an den Bäumen vorbei. Trittspuren sind gut ersichtlich. Gruße Harry

sabina schrieb am 17.04.2007 um 08:39

Danke! für die Info... s'hat am Wochenende schon stark gejuckt, auf d'kremsmauer zu gehen... jetzt kann ich's mir ja für die nächste Zeit vornehmen
Grüße
Sabina

Harald Maier-Kern schrieb am 21.04.2007 um 00:01

Hallo Harry!
Herzlichen Dank für den Situationsbericht rund um den Norden der Kremsmauer - im Frühling ists ja immer ein bisserl unklar, wie die Schneelage usw. tatsächlich ist. Bin dann deine Runde gestern gleich nachgestiegen - war wirklich schön!
Danke und liebe Grüsse, (auch) Harry.

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