<< Hinteregger Alm

| Übersicht |

Prielschutzhaus >>

21. April 2007

Brunnkogel

(gepostet im Bereich Berg)

AbsolutLangbathReflection.jpgzoomPicture

EvenMoreReflection.jpgzoomPicture

RedHelleborusNiger.jpgzoomPicture

BrunnkogelKreuz.jpgzoomPicture

Atterteich.jpgzoomPicture

HariGuatDrauf.jpgzoomPicture

BergJunkies.jpgzoomPicture

HochleckenAbstieg.jpgzoomPicture

Irgendwie hat sich eine Tourenidee für dieses Wochenende noch nicht richtig herauskristallisiert. Erst eine Recherche im Zellulose-​Tourenbuch bringt mich auf die richtige Idee. Seit April 2002 war ich schon nicht mehr am Brunnkogel und ein Aufstieg über den Schafluckensteig verspricht eine gute Runde mit reichlich Sonne. So starte ich pünktlich um 0800 bei der Bushaltestelle Großalm. Mit 3° C ist es noch ein bissl frisch… besonders wenn man mit der kurzen Berghose unterwegs ist. Gleich kurz nach der Hütte schmückt das weißblühende /Kleeblatt-​Schaumkraut (Cardamine trifolia) den Waldboden. Ein paar Minuten später gesellt sich auch der /Dreiblatt Baldrian (Valeriana tripteris) hinzu. Glücklicherweise wird es aber bis zur Lueg wärmer und wie ich endlich sonnige Bereiche erreiche, wird es angenehm warm. Bald lichtet sich der Wald und man erhascht die ersten Blicke auf einen der schönsten Talschlüsse Oberösterreichs. Als ich dann gegen 0900 den Hinteren Langbathsee erreiche, liegt dieser still und verträumt in der Morgensonne. Wunderschön spiegeln sich die Abstürze des Höllengebirges im See. Munter springen schon einige Fische aus dem Wasser und man denkt sich auf gut oberösterreichisch: "Verdommt is do sche. Do hauts da den Vogi aussa".

Gemütlich spaziere ich bis zum Einstieg des Schafluckensteigs. Dieser liegt schön in der Sonne und der Aufstieg ist ein wahrer Genuss. In dieser Ostwand ist die / Clusius-​Primel (Primula clusiana) schon am verblühen. Weiter oben gesellen sich dann noch / Alpen-​Soldanellen (Soldanella alpina) hinzu. Der Steig ist wesentlich kürzer als ich in Erinnerung habe. Vermutlich dadurch, da ich mich 2002 noch durch massig Schnee kämpfen musste und leicht entkräftet oben ankam. Glücklicherweise sind die Bäume hier ein geschickter gewesen und stürzten alle so um, dass der Weg schön frei blieb. Vermutlich intelligentes Birnbaumholz ;) Wie sich der Wald lichtet bevölkern Massen an /Schneerosen (Helleborus niger) in allen Schattierungen von weiß bis dunkelrot den Hang. Wie immer glänzt bereits das pervers große Gipfelkreuz in der Sonne. Man sollte sich jedoch nicht von der Entfernung täuschen lassen, da noch gut 300 Höhenmeter zu überwinden sind. Kurz unterhalb des Gipfels entdecke ich dann die ersten /Frühlings-​Enziane (Gentiana verna). Somit ist die offizielle Bergflora-​Saison eröffnet . Nach 3h20min erreiche ich dann den Gipfel. Der Weg ist inzwischen komplett aper und durch die fehlenden Niederschläge staubtrocken. Leider ist es sehr diesig. Vom berühmten Dachsteinblick keine Spur und selbst der Traunstein ist nur schemenhaft zu erkennen. In einer geschützten Grasmulde kann ich dann das obligate Gipfelnickerchen einlegen, während der doch recht kalte Wind über mich hinwegpfeift. Ansonsten ist es mucksmäuschenstill. Kein Flugzeug-​ oder Autolärm. Keine Forstarbeiten. Wunderbar.

Mit der Mittagssirene nehme ich den Plateauweg zum Hochleckenhaus in Angriff. Unterhalb des Gipfels trifft man oft auf die auffällige Hochlagenform des /Tannenbärlapp (Huperzia selago). Es liegt zwar da und dort noch ein bisserl Altschnee, wodurch man aber recht flott das Hochleckenhaus erreicht. Gamaschen sind aber unnötig. Wie üblich herrscht bei diesem Kaiserwetter reger Betrieb. Als ich grade mein wohlverdientes Zipfer Märzen genieße, kommt plötzlich Reini vorbei der mich noch von der /Traunsteintour vor fast einem Jahr kennt. Scheinbar hat sich meine Bierverschütter-​Aktion am Gipfel regelrecht eingebrannt ;) Und dann wird's recht schräg. Gemeinsam mit Bernhard hat er eine /Süd-​Nord Überschreitung über die Gimbach-​Kaskaden durchgeführt. Wie sich herausstellt kenne ich auch Bernhard, seines Zeichens Autor eines exzellenten /Touren-​Blogs. Quasi ein Gipfeltreffen der bekennenden Bergjunkies ;). Gemeinsam wird fachgesimpelt und es ist sehr lustig. Irgendwie kann ich es immer noch nicht glauben, dass wir uns hier oben rein zufällig treffen. So eine Begebenheit muss natürlich gewürdigt werden und nach einer Runde Zirben (oder Zirm) steigen wir gemeinsam zum Taferlklaussee ab. Hier liegt natürlich noch einiges an Schnee, ab der Abzweigung zum Hochleckenkogel ist aber alles aper. Außergewöhnlich: Blühende /Zwerg-​Alpenrosen (Rhodothamnus chamaecistus) am Wegesrand.

Bei der Abzweigung zurück zum Langbathsee verabschiede ich mich von den Burschen. Sicherlich wird sich bald eine gemeinsame Tour ergeben. Die Zwei fexen ja noch mehr als ich. Wie ich erfahre gibt es am 4. und 5. Mai ein /Treffen der OÖ User von gipfeltreffen.at. Ich hoff ich hab da Zeit.

Der Retourweg verläuft noch angenehm warm und einsam im Wald. Der Weg führt zwar noch einmal fast auf 1000 Hm, aber irgendwie ist der Geist komplett gelüftet und die Kondi optimal. So könnte ich wohl noch stundenlang wandern. Um 1730 erreiche ich den Ausgangspunkt und beende somit wieder eine klasse Tour in diesem wunderschönen April.

Kommentare

Bernhard schrieb am 24.04.2007 um 17:14

Servas Harry,
super Bericht & vor allem die Fotos von den Langbathseen sind sehr genial!

Super wars am Hochleckenhaus - hat mich gefreut Dich "persönlich" kennen zu lernen.
Hoff a Tour geht se bald mal aus.

Ciao
bernhard

Kommentar verfassen

Dein Name

Deine Homepage

Dein Kommentar

Anti-SPAM
Bitte mach in die schwarz umrandeten Felder ein Häkchen.


<< Hinteregger Alm

| Übersicht |

Prielschutzhaus >>