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20. September 2007

Bergwerkskogel und Rettenkogel

(gepostet im Bereich Berg)

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Fein, schon wieder was Neues. Mit der heutigen Tour werden die weißen Flecken Bergwerkskogel und Rettenkogel in der Osterhorngruppe näher begutachtet. Bei herrlichem Herbstwetter mit angenehm kühler Temperatur von 7°C starten Paps und ich um 0925 in der Nähe des Gasthofes "Zur Wacht". Die Zufahrt ist bis zur Fahrverbotstafel möglich, die Parkmöglichkeiten aber eingeschränkt und der Boden recht matschig.

Gemütlich traben wir entlang des Schöffaubaches etwa 30 Minuten auf einer Forststraße bis kurz vor die obere Schöffaualm. Gar nicht so schlecht, werden wenigstens die Muskeln schön warm ohne sich sonderlich anzustrengen. Links zweigen wir in einen Fichten-​Buchen Wald ein und steigen angenehm steil hinauf zur Laufenbergalm. Scheinbar hat hier der Schnee der letzten Wintereinbrüche einige Bäume, vor allem /Rotbuchen (Fagus sylvatica), zu Fall gebracht. Einige Forstarbeiter sind quasi mit "Aufräumarbeiten" beschäftigt und so begleitet uns bis zur Alm das monotone Heulen der Kettensägen. Der Boden ist durch das Holzziehen tief aufgerissen und schlammig. Glücklicherweise lassen wir ab der Alm die Forstarbeiten hinter uns. Auch der Wald lichtet sich und flott erreichen wir die Krummholzzone mit /Latschen (Pinus mugo). Über die Nordostseite steigen wir zum Bergwerkskogel hinauf. Hier tritt oft Dolomit auf, wodurch der Weg vorbei an vielen brösligen und ausgewaschenen Stellen führt. Die gröbsten wurden durch Stahlseile und Trittstifte entschärft. Trotzdem ist mir der standfesten Wettersteinkalk, wie etwa am Traunstein, wesentlich lieber. Unterwegs treffen wir zweimal auf ganz auffällig behaarte Raupen direkt am Weg. Wie mir Kurt (aka Kulac), ein befreundeter Wikipedianer, inzwischen verraten hat, handelt es sich hierbei um Raupen des /Eichenspinners (Lasiocampa quercus). Bloß nicht angrapschen. Die Biester sind mit Brennhaaren ausgestattet.

Nun eröffnet sich endlich der Ausblick nach Süden. Der Dachstein ist mit frischem Schnee bedeckt und von Wolken umgeben. Am Hohen Dachstein, Mitterspitz und Torstein zeigt sich noch eine Silhouette aus grell leuchtendem Nebel. Paps meint: "Des schaut jo /enterisch aus!". Auch ich habe seine Majestät noch nie so gesehen. Gleich ein Foto knippsen ;) Nach gut 3h Aufstieg erreichen wir dann den Gipfel des Bergwerkskogels. Die Fernsicht ist heute wieder sehr gut, jedoch auch ungewohnt. Postalm (wo sich gerade Sarah mit ihren Arbeitskollegen am Pitschenberg rumtreibt), Sparber und Bleckwand kann ich noch ohne Karte identifizieren. Ein Blick ins alte zellulosebasierende Tourenbuch verrät mir, dass ich zuletzt 1987 hier mit meinen Eltern unterwegs war. Schon ein Zeiterl her ;) Im Gipfelbereich des Gamsfeld glänzt einiges an Schnee. Völlig neu und besonders fein: Der Ausblick auf den Schafberg mit Wolfgangsee.

Seltsamerweise ist der Bergwerkskogel ständig im Schatten, während am benachbarten Rettenkogel die Sonne scheint. Also legen wir nur eine kurze Jausenpause ein, gönnen uns trockene und warme Leiberl bevor wir über den Grat hinüber in den Sonnenschein spazieren. Einige Stellen im Schatten unangenehm rutschig, da immer noch gefroren. Danach wird der Zustand des Wegerl aber besser. Nur mehr feucht und nicht mehr eisig. Der Grat stellt für Bergfexing-​Bergers keine besondere Schwierigkeit da, trotzdem würde ich viele Stellen als sehr luftig und ausgesetzt bezeichnen. Besonders feiner Felsgruß oder nasse Platten sind nicht jedermanns Sache. Letztere etwa in der Mitte bei einer mit Stahlseil gesicherten Stelle, wo die Tritte recht weit auseinander liegen. Der letzte Steilaufschwung hinauf zum Rettenkogel dürfte wohl eine Stelle mit Schwierigkeitsgrad II sein, die Griffe sind jedoch gut, auch wenn schon von tausend Händen und Bergschuhen etwas glatt. Auf jeden Fall ist das Gratwegerl die Hauptattraktion des Tages. Am Gipfel des Rettenkogel ist die Aussicht fast noch besser. Nun ist endlich der gesamte Wolfgangssee überblickbar. Dazu auch noch der Nussensee. Und König Dachstein zeigt sich auch schon deutlicher.

Um 1355 steigen wir nordseitig hinunter zur Sonntagkaralm. Auch hier ist wieder höchste Konzentration gefragt, ist das Wegerl ja entweder gefroren oder nass-​rutschig. Nach zwei langen Leitern und einer Querung hinüber zum Wald verläuft der Weg auf bereits trockenem Terrain. Teilweise zeigen sich die Buchen schon im Herbstgewand. Zusammen mit dem blauen Himmel und der ab und zu durchglänzen Sonne ergeben sich Farbenspiele, die man mit einer Kamera wohl nicht einfangen kann. Flott erreichen wir die Sonntagkaralm mit ihren vielen Almhütten. Zwischen unzähligen /Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) führt der Weg 891 hinunter zum Bach und idyllisch entlang des Wassers retour zur Oberen Schöffaualm. Nachdem wir um 1555 wieder unseren Ausgangspunkt erreicht haben, gönnen wir uns im sonnigen Gastgarten noch ein kühles Zipfer. Mit 1200 Höhenmeter ein anständiger Spazierer, der sicherlich seinen Platz im Standardprogramm finden wird.

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