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28. Juni 2008

Kleiner Priel

(gepostet im Bereich Berg)

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Die Todo-​Liste "Berge 2008" ist ja etwas lang ausgefallen. Unter anderem findet sich auf dieser Liste der Kleine Priel, den ich bis jetzt schändlicherweise verschmäht habe. Darum habe ich natürlich auch gleich zugesagt, als Berni gestern Abend diese Tour vorgeschlagen hat.

Nachdem Berni und Klaus mich um 0630 in Sattledt abgeholt haben, flitzen wir bei stark bewölktem Himmel nach Hinterstoder. Der Wetterbericht meldet ja, dass sich im Laufe des Tages die Wolken lichten werden. Die Gewitterwahrscheinlichkeit ist auch sehr gering. Also beste Vorraussetzungen für diese Tagestour. Schon bei der Hösshalle verweist ein Parkschild auf die "Letzte Parkmöglichkeit vor dem Kleinen Priel" hinweist. Im Stodertal hängen die Wolken doch noch etwas tief. Großer Priel und Spitzmauer zeigen sich gar nicht. Nach einem Asphalt-​ und Forststraßen Latscher gelangen wir endlich auf ein Wald-​ und Wiesenwegerl, das schon eher meiner Vorstellung von einem Wanderweg entspricht. Doch leider führt dieser Weg immer im Fichtenforst und kreuzt oft geschlägerte Flächen. Auffällig ist hier das Massenauftreten des Adlerfarns (Pteridium aquilinum), der ja nach Kahlschlägen gerne die offenen Flächen besiedelt. Durch die gestrigen Regenfälle ist das Erdreich recht aufgeweicht. Entsprechend matschig gestaltet sich der Aufstieg. Nachdem wir zwei Forstraßen passiert haben, verengt sich der Schlag zu einer Schneise, in der wir in der Direttissima Höhenmeter gewinnen. Ich werde schon etwas grantig, scheint dieser hässliche Wegabschnitt doch kein Ende zu nehmen. Auch Klaus findet dieses Wegerl nicht besonders. Nur Berni nimmt es wie üblich recht gelassen. Aus botanischer Sicht wären für diesen Standort die typischen und auffälligen Pflanzen Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora) und Schwarze Tollkirsche (Atropa belladona) zu erwähnen, die hier häufig in Blüte zu finden sind.

Doch endlich erreichen wir den Sattel hinter dem das oberste Schnablkar liegt. Hier eröffnet sich erstmals ein schöner Ausblick auf den Gipfelaufbau des Kleinen Priels. Doch alles ist noch in Wolkenfetzen gehüllt, was aber zu einer recht unheimlichen, sowie fotogenen Szenerie führt. Die Waldgrenze hinter uns lassend, queren wir schöne Wiesen in denen viele Stern-​Narzissen (Narcissus radiiflorus) wachsen. Dieses letzte Drittel ist schon eher einer Bergtour würdig. Felsig und aussichtsreich. Hochkasten und Priel zeigen sich immer nur in kleinen Portionen. Nur zwischen Hirscheck und Salzsteigjoch scheint es recht sonnig zu sein. Auch der Pflanzenfreund trifft hier auf etliche alpine Arten, die ich aber unmöglich alle aufzählen kann. Zu den üblichen Verdächtigen der letzten Touren gesellen sich hier in dieser Höhenlage etwa noch Milch-​Mannschild (Androsace lactea), Alpen-​Nelke (Dianthus alpinus), das zierliche Kugelschötchen (Kernera saxatilis) und der Schuttspezialist Alpen-​Leinkraut (Linaria alpina), das zwischen dem grauen Kalkschotter mit seinen lila Blüten regelrecht ins Aug sticht. Doch dürfte ich den Bergfrühling schon etwas versäumt haben. Typische Polsterpflanzen wie Zwerg-​Miere (Minuartia sedoides) und Stängelloses Leimkraut (Silene acaulis) sind hier knapp unter 2000 Meter bereits verblüht.

3h30min benötigen wir für 1500 Höhenmeter Aufstieg und erreichen bei recht windigen Verhältnissen den Gipfel. Die Wolken haben sich zwar etwas gelichtet, doch können wir eine gemütliche Pause nur etwas östlich des Gipfels, in einer windgeschützten Grube, einlegen. Berni, Klaus und ich sind allesamt Kleiner Priel-​Azubis und ein kräftiger Schluck von Berger's Zirbengeist ist da schon angebracht Klaus und Berni suchen per GPS noch den im Gipfelbereich versteckten Geocache samt Geocoin. Ich als Geomuggle verstehe zwar nur Geo-​Bahnhof, finde es aber trotzdem spannend. Die Mission des Geocoin: 100.000 Kilometer. Wahre Freaks mit eigenem Jargon oder wie es ein lässiger Spruch auf den Punkt bringt. "I use a multi-​billion dollar military satellite system to find tupperware in the woods. What do you do?”

Nach einer ausgiebigen Fotosession mit Begutachtung des Grates hinüber zum Schwarzkogel entdecke ich im Gipfelrasen doch noch etliche Kohlröschen (Nigritella spec.). Rundherum wächst auch noch Quirlblättriges Läusekraut (Pedicularis verticillata), Alpen-​Vergissmeinnicht, Blattloser Ehrenpreis (Veronica aphylla) und Knöllchen-​Knöterich (Bistorta vivipara). Sehr feiner Farbenmix.

Für den Abstieg am gleichen Weg benötigen wir rund 2h15min. Die obligate Nachbesprechung findet dann recht entspannt in der Dorfstub'n in Hinterstoder statt. Tja eigentlich ist der Kleine Priel ein toller Aussichtsberg mit schönen Blicken ins Stodertal. Wäre da nicht dieser lausige Aufstieg der 2/3 in einer Waldschneise verläuft. Ich werde es wohl bei diesem Besuch belassen, kenne ich doch wesentlich feschere Touren im Toten Gebirge.

Der Bericht von Berni ist ebenfalls bereits online

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