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2. Juni 2010

Reserva Natural de ses Salines

(gepostet im Bereich Botanik)

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Als über das Naturschutzgebiet Reserva Natural de ses Salines gelesen habe, war mir eins klar: Ich muss da hin. Außerdem befinden sich hier am Südzipfel Ibizas zwei komplett unverbaute Traumstände inklusive einmaliger Dünenlandschaft. Hinter den Dünen schießen dann die großen Salzbecken der Salinen an, wo sich etliche Vogelarten tummeln. Für diesen Ausflug mieten sich Deborah, Sarah, Peter und ich einen kleinen Flitzer, was in Spanien erfahrungsgemäß recht günstig ist, um die 40 Kilometer von Sant Antoni nach Ses Salinas zu überwinden. Wir entscheiden uns für den Strand Platja d'es Cavallet, wo sich auch das Strandrestaurant (Beisl kann man bei diesem Ambiente und Preisklasse nicht mehr sagen) El Chiringuito befindet. Deborah, Sarah und Peter machen es sich gleich an diesem Traumstand gemütlich, während ich den Rucksack schultere und durch die Dünenlandschaft zu den Salinen marschiere.

Entlang der eingezäunten Dünen befinden sich noch einige Informationstafeln, die bestens übersetzt und gekonnt über diesen einzigartigen Lebensraum informieren. Einige auffällige Arten sind schnell bestimmt. Die Blätter der Dünen-Trichternarzisse (Pancratium maritumum) sind unverkennbar. Wäre interessant wie es hier zur Blütezeit im Sommer aussieht. Diese Art ist übringends nahe verwandt mit der Illyrischen Trichternarzisse (Pancratium illyricus), die häufig auf der Capu di a Veta, dem Hausberg Calvis, wächst. Strandhafer (Ammophila arenaria) und Stranddistel (Eryngium maritimum) sind ebenfalls schnell bestimmt. Kaum ist die Düne etwas befestigt wächst dann auch schon der Phönizische Wachholder (Juniperus phoenicea), der dann im Hinterland immer häufiger wird. Also passiere ich die Dünen und gelange auf einen Lehrpfad, der entlang der Salzbecken führt. Hier finden sich wieder typische Halophyten wie Gliedermelden und die endemische Silene cambessedesii. Etliche Pflanzen kann ich im rein vegetativen Zustand nicht bestimmen. Der gelbblühende Salz-Alant (Inula crithmoides) und die Stechende Binse (Juncus acutus) stechen jedoch markant hervor. Und Strandflieder (Limonium) gibt es hier auch zuhauf. Der Park beherbergt nicht weniger als 7 endemische Strandfliederarten. Unglaublich. Aber auch die Tierwelt über Wasser hat einiges zu bieten. Laut Literatur gibt es hier über 200 nachgewiesene Vogelarten. Im Winter sollen sich hier sogar Flamingos aufhalten. Dank der Infotafeln kann ich so Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus) und Stelzenläufer (Himantopus himantopus) schnell entdecken. Ich glaube auch noch eine Reiherart gesehen zu haben, aber das war es dann auch schon wieder mit meinen ornithologischen Kenntnissen.

Der Weg würde hier nun wieder zum Strand zurückführen, wobei ich aber auf einem der unzähligen Wegerl durch die Büsche direkt zum Turm am südlichsten Punkt Ibizas marschiere. Hier weht natürlich kein Lüfterl und ich habe nur den kleinen Rucksack mit. Ein Königreich für einen Camelbak sag ich da nur! Wieder an der Küste, mit dem imposanten Torre de ses Portes aus dem 16. Jahrhundert, angelangt, erreicht mich jedoch wieder eine frische Brise, die einigermaßen Abkühlung verschafft. Von hier aus hat man auch einen sehr guten Blick über die 3km lange Meerenge zwischen Ibiza und Formentera, die mit unzähligen Inseln und Leuchttürmen bestückt ist. Das Gebiet der Illots des Freus ist Teil des Naturschutzgebietes, von dem ja das Meer mit einer Fläche von 11.200 Hektar den größten Teil einnimmt. Laut Informationstafeln hat jede kleine Felseninsel ihre eigene Population bzw. Subspecies von Pitusyen-Eidechsen (Podarcis pityusensis), die auch hier recht häufig herumflitzen. Außerdem gibt es auf den Inselchen Kolonien des Balearen-Sturmtauchers ((Puffinus mauretanicus) und der Korallenmöwe (Ichthyaetus audouinii).

An der schroffen, teilweise bizarr vom Salzwasser zerfressenen Kalksteinküste, wandere ich gemütlich retour zum Strand. Unterwegs finden sich immer wieder komplett rechteckige Steinbrüche direkt auf Meeresniveau. Irgendwie stellen diese Objekte mich vor ein Rätsel. Welche Vorteile hat es einen Steinbruch im Wasser anzulegen? Hmm…An der Felsküste ähnelt die Vegetation wieder der des Cap Blanc. Und hier wächst auch überall diese mir unbekannte Strandfliederart. Ich glaub ich muss mal die frei verfügbare (und exzellente) Flora Iberica übersetzen. . Wieder am Strand angelangt fallen sofort die vielen Seebälle und Faserschopfe auf. Dies sind Reste des Neptungrases (Posidonia oceanica), das zwischen Ibiza und Formentera riesge Seegraswiesen bildet und die Basis für das hiesige Ökosystem schafft. Ab und zu kann man am Strand auch olivenähnliche Früchte finden. Dies sind dann die Früchte des Neptungrases, das ja eine Samenpflanze ist. Selten findet man an der Wasserlinie auch einen Schulp, der reduzierten und umwachsenen Schlafe von Kopffüßern wie Tintenfischen. Bald erreiche ich die erste Strandbar Chiringay, eine bekannte Schwulenbar, die entsprechend vorwiegend von männlichem Publikum besucht wird. Als ich den Strand passiere, werde ich ("Frischfleisch") natürlich gründlich begutachtet. Irgendwie lustig aber auch fast schon ein bissl unheimlich Am wunderschönen Sandstrand retour gelange ich dann nach 15 Minuten wieder zum Ausgangspunkt wo ich mich sofort der Wanderbekleidung entledige und hervorragende Abkühlung im türkisblauen Meer finde. Eine gewisse Hitzeresistenz vorausgesetzt, ist diese Runde wirklich sehr schön. Und die Platja d'es Cavallet ist sowieso klasse. Jetzt stellt sich natürlich noch eine hochinteressante Frage: Wie schaut das Naturschutzgebiet unter Wasser aus?

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