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8. Oktober 2022
(gepostet im Bereich Berg)
| Erik und Joni hat die Befahrung des Käferlochs (1625/2) im Juli sehr gut gefallen. Der Speläologennachwuchs hat nun Appetit auf mehr und ich habe den Burschen versprochen, einige aktive Wasserhöhlen zu befahren. Wir flitzen ins schöne Rettenbachtal und parken bei der ersten Solewärmestube (Bergbauanlage). Etwa 300 Meter taleinwärts befindet sich linkerhand der gemauerte Auslauf des Kühllochs. Da es nun seit einer Woche nicht mehr geregnet hat, steht einer relativ trockenen Befahrung nix mehr im Weg. Den niedrigen Gangabschnitt am Anfang meistern die Jungs natürlich deutlich leichter als ich, aber die Höhle weitet sich rasch und wir können bequem stehen. Um die erste Stufe zu überwinden, ist schon etwas Kraxelgeschick gefragt. Erik und Joni kraxeln richtig gut und suchen sich die richtigen Tritte und Griffe. Hätten wir einen Schlaz könnten wir auch direkt, und deutlich einfacher, in der Wasserrinne aufsteigen. Es folgt nun ein breiter Sims entlang des Höhlenbachs zu einer ersten Halle, wo Wurzeln von der Decke hängen. Das war 2009 bei meiner letzten Befahrung auch schon so. Der weitere Verlauf führt über ein paar Felsblöck, wo dazwischen tiefe Spalten klaffen. Da ist der Respekt bei den Jungs dann doch etwas zu groß und wir kehren um.
Um zur Unteren Schießerbachhöhle (1616/6) zu gelangen, fahren wir wieder ein paar Meter und parken nach dem Schießerbach bei einer großen Ausweichstelle. Joni hat den Steig entlang des Bachs sofort erspäht und rasch sind wir beim Höhlenportal mit Wasservorhang. Die Befahrung des Schießerbachhöhle ist deutlich einfacher. Außerdem ist die Höhle mit vadösem Profil sehr sehenswert. Die vielen Fließfacetten hatte ich gar nicht so gut in Erinnerung. Und im riesigen Strudeltopf passen Erik und Joni gemeinsam rein :) Bei der glatten, etwa 4 Meter hohen Wand ist dann für uns Schluss. Es hängt zwar immer noch ein Seil dort, aber ohne Kletterausrüstung geht es dort nicht weiter. Wieder am Tageslicht, macht sich nun großer Hunger bemerkbar. Es ist bereits 1200 und wir flitzen zur Rettenbachalm, wo wir mit ausgezeichneter Hausmannskost versorgt werden.
Fazit: Die Höhlen im Rettenbachtal sind immer wieder sehenswert. Beim nächsten Mal werden wir den Besuch aber mit einer Wanderung zur Ischler Hütte kombinieren. Den Naglsteig zum Igel kenne ich ja auch noch nicht.
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1. Oktober 2022
(gepostet im Bereich Berg)
24. September 2022
(gepostet im Bereich Berg)
| Früh am Morgen spaziere ich noch zum Seeufer. Es ist kalt und der Nebel lichtet sich gerade. Ich mache noch ein paar Fotos vom Backen- und Reichenstein, bevor ich in die warme Jufa retour marschiere, wo es ein gutes Frühstück gibt. Wir flitzen nach Altaussee zum Salzberg, wo wir die Führung um 1000 nehmen. Nachdem wir unsere Schutzkleidung, mit verstärktem Hosenboden für die Rutschen, angelegt haben, führt uns die Besucherstrecke über den Steinbergstollen rund 700 Meter in den Sandling hinein. Die ersten 350 Stollenmeter verlaufen in taubem Gestein, das kein Salz führt. Mit erreichen der Salzgrenze, beginnt dann das salzführende Haselgebirge, mit sehr schönem, plastisch verformten Rotsalz. Die Kinder müssen natürlich gleich mal drüberschlecken ;) Generell ist die Führung ausgezeichnet organisiert und sehr interessant. Besonders beeindruckt bin ich von der schönen Barbarakapelle und der Ausstellung zum /Bergungsort Salzbergwerk Altaussee, wo die Nazis am Ende des Zweiten Weltkriegs wertvolle Kulturgüter eingelagert haben. Von Michelangelos Brügger Madonna bis zum Tassilokelch war hier alles vorhanden. Bei den zwei Bergmannsrutschen, kommen dann auch die Kids auf ihre Kosten. Den krönenden Abschluss bildet dann die Licht- und Musikshow auf der Bühne im Salzsee. Die ganze Tour ist sehr empfehlenswert. Eine eigene Fotosafari würde sich anbieten.
Bei der nahen Blaa-Alm gibt es ein sehr gutes Mittagessen. Doch sind die Wespen so lästig, dass Sarah und die Kids in der Gaststube essen. Darum beschließen wir, unsere Nachspeise bei der Seewiese am Altausseer See zu genießen. Das Essen ist wie immer ausgezeichnet und das Service flott & freundlich. Die Aussicht über den See zum Dachstein ist auch ganz grausig :) Am Nordufer wandern wir dann wieder zurück. Am Ufer ist inzwischen auch der Wurzelstock der 1.400 Jahre alten Tanne ausgestellt, die im Sommer aus dem See geborgen wurde. Im Altausseer See gibt es ja einen Unterwasserwald, wobei noch nicht geklärt ist, ob die Bäume an Ort und Stelle gewachsen sind oder mitsamt dem Boden abgerutscht sind. Das wird noch spannend. Als wir am Seeklausanger ankommen, beginnt es dann zu regnen. Perfektes Timing.
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23. September 2022
(gepostet im Bereich Berg)
| Wir verbringen zwei Tage im wunderschönen Ausseerland und schlagen unser Quartier im Jufa am Grundlsee auf. Schon bei unserer Anreise sehen wir, dass der Wintereinbruch im Gebirge massiv war. Am Loser wurden sogar Schneefräsen gestartet.
In Gößl angekommen bietet sich eine kleine, aber sehr feine Bootstour über den Toplitzsee zum Kammersee an. Wir starten unseren Ausflug am Badeplatz. Es ist bereits 1500 Uhr und die Tagestouristen sind schon alle weg. Bei herrlich tief stehender Sonne wandern wir entlang des Toplitzbachs zum Toplitzsee. Der Bach wurde 2004 von den Bundesforsten vorbildlich renaturiert. Von den ursprünglich zu Triftzwecken angelegten Uferverbauungen ist nichts mehr zu sehen und der Bach hat nun keine Hindernisse mehr für den Laichzug der Seelaube (Alburnus chalcoides). Den kleinen Zwergerlwald entlang des Weges finden die Kids natürlich super. Und ein paar Geocaches gibt es auch. Bei unserer Ankunft am Toplitzsee haben wir Glück und können mit der gerade ablegenden Plätte noch mitfahren. Ein hübscher Trauermantel (Nymphalis antiopa) lässt sich auf Sarah's Ärmel nieder und fährt ein Stückchen mit :) Auffällig sind die vielen Aiteln (Squalius cephalus) im See. Unser Fuhrmann Sebastian erklärt uns einiges zum See und seiner Geschichte. Interessanterweise steht sehr viel im kompletten Widerspruch zu meinen Recherchen, da ich ja gerade den Wikipedia-Artikel zum Toplitzsee schreibe. Der Prinzensteig dürfte laut Sebastian in einem sehr schlechten Zustand sein und es wird versucht, die Tour von bergfex.at zu entfernen. Er formuliert es so: "Wenn unterm Steig totes Gämsen liegen, braucht der Mensch dort oben einen Strick." Und tatsächlich liegt eine tote Gams am Nordufer.
Dank der Schneeschmelze am späten Nachmittag ist der Wasserfall beim Hinternbach in Hochbetrieb. Aber auch am Ostufer sprudelt es aus den vielen Karstquellen. Besonders beeindruckt bin ich heute vom gefluteten Triftkanal. Im Sommer und Herbst ist dieser meist komplett trocken. Dank Octo-Stativ kann ich ein paar schöne Langzeitbelichtungen machen. Unglaublich, welcher Aufwand vor 500 Jahren betrieben wurde, um Holz für die Sudpfannen der Salinen zu beschaffen. Von 1547 bis 1549 wurde ein künstlicher Triftkanal in den Felsriegel des Rotecks geschlagen. Der gesamte Kanal ist etwa 140 Meter lang. Das aus dem Felsrücken geschlagene prägnante Teilstück hat eine Länge von 97 Metern, eine Breite von zwei Metern und die Kanalsohle liegt im Durchschnitt sechs Meter, an einigen Stellen sogar bis zu neun Meter tief. Um 1730 mangelte es dem Kammersee allerdings an Wasser und die Trift wurde eingestellt, da sich das Wasser einen neuen, unterirdischen Abfluss zum Toplitzsee suchte. Am idyllischen, ja fast schon kitschigen Kammersee legen wir eine Jausenpause ein.
Bei der Rückfahrt können wir am Südwestufer noch Kormorane beobachten. Die Vögel bedienen sich gerne an den Fischen der Fischzuchtanlagen am Grundlsee, die daher mit Netzen und Zäunen gesichert werden. Sobald jedoch ein Fischotter einen Tunnel unter den Zaun gräbt, nutzen auch die Kormorane diesen Zugang. Ganz schön schlau :) Bei der Fischerhütte sitzen wir noch lange in der Sonne und lassen uns die köstlichen Spezereien schmecken. Das Essen muss ausdrücklich gelobt werden. Besonders begeistert bin ich von der großen Auswahl an Gösser-Bieren. Ich mag das Ausseerland wirklich.
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