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29. Juni 2006

Chili Update

(gepostet im Bereich Chili)

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Na endlich richtiges Chili-​Wetter. Endlich waxt des Zeigs so richtig gut. Aji Cristal hat schon zwei Früchtchen angesetzt, während die anderen Pflanzen gerade tüchtig Blüten produzieren. Die Jalapenos Early haben wohl ihre endgültige Höhe mit mickrigen 15 cm. Verglichen zu 80 cm der Markt-​Capsicum-​annuums regelrechte Zwerge. Solange sie aber brav feurige Chilis produzieren macht das ja nix.

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26. Juni 2006

Dolomitensteig

(gepostet im Bereich Berg)

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Der unmarkierte Dolomitensteig im hinteren Stodertal verbindet die Hochsteinalm mit der Poppenalm und eignet sich mit geschätzten 3h30min hervorragend für eine Vormittagstour. Der Steig ist eh schon lange kein Geheimtipp mehr, darum wage ich es eine Lobhudelei zu starten. Aussichts-​, natur-​ und landschaftsmäßig ist dieser Spazierer in Oberösterreich wohl einzigartig.

Das Auto wird bei der Baumschlagerreith geparkt und die paar Minuten entlang der Straße zurück zur Abzweigung des Wanderwegs auf die Hochsteinalm. Der Weg führt zuerst gemütlich über eine Forstraße durch naturbelassene Wälder, danach steiler in Sepertinen zum Hochstein (guter Aussichtspunkt). Durch die steilen Felswände ist das Panorama ist hier im Talschluß wirklich gewaltig. Zur linken erhebt sich der Sneslitz und gegenüber winkt der Hochkasten rüber, im Talschluß befindet sich das Salzsteigjoch. Alles bereits auf steirischer Seite. Zur Lögerhütte auf der Hochsteinalm wird als Gehzeit 1h45min angegeben, was ganz gut passt, sofern man den Fotoapparat nicht zu oft zückt.

Gleich hinter der Hütte sieht man dann einen deutlichen Steig der in Wald führt. Etwa 20 Meter nach der Hütte gibt es einen großen Bestand an Kohlröschen (Nigritella spec.). Bei 20 Blumerl hab ich aufgehört zu zählen. Der Steig verläuft weiter ohne viel Auf-​ und Abstiege immer entlang der steilen Wände. Nach dem ersten Einschnitt wird dann die Landschaft immer bizarrer. Hier tritt wie auch in der Kaltenbachwildnis der Dolomit hervor, der ja stark zu feinem Grus verwittert. Durch den feinen Schotter ist das Wegerl stellenweise bereits abgerutscht, neue Tritte sind aber bereits vorhanden. Trittsicherheit ist aber auf alle Fälle zu empfehlen!

Bemerkenswert ist auch wie sich mit jedem Felseinschnitt die Vegetation verändert. Je nachdem wie Sonne, Wasser und Schotter vorhanden sind. Für Orchideenfreunde gibt's jede Menge Fuchses Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii), Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) und Wohlriechende Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) zu entdecken. Bemerkenswert sind auch große Vorkommen von Milch-​Mannsschild (Andrósace lactea) sowie eines stark behaarten Habichtskrauts, vermutlich Hieracium villosum.

Hauptattraktion sind wohl die Gumpenkaskaden mit (je nach Jahreszeit) schönen Wasserfällen. Die etwa sechs weißen Kalkgumpen sind mit kristallklarem Wasser gefüllt. Ein ähnliches Naturschauspiel mit grandioser Aussicht ist mir im Hoamatlond nicht bekannt. Vielleicht wissen ja Canoyning-​Freaks ähnliche, jedoch schwerer zugängliche Platzerl.

Gemütlich wird man von lässigen Felszinnen begleitet und erreicht bei der riesigen Schotterhalde Poppensand das Ende des Steigs. Hier auf keine Fall in den Latschenfilz abzweigen sonder immer am Rücken oder besser gleich im leichten Schotter zurück auf den markierten Weg (Teilweise Steinmänner) zum Salzsteigjoch zu gelangen. Sollte was schief gehen landet man aber auf jeden Fall auf der Forststraße die zurück zum Steyrursprung und Baumschlagerreith führt. Als krönenden Abschluss sollte man beim Gasthaus den geräucherten Hirschschinken probieren, ein delikate Spezialität des Hauses. Für Mohn-​Palatschinken war leider kein Platz mehr

Jetzt im Bergfrühling schon ein wunderschöner Spazierer, wohl aber auch im Herbst zur Lärchenverfärbung zu empfehlen. Und jetzt nach 3200 Höhenmetern in drei Tagen gibts erstmal eine vernünftige Pause. Die Knie schmerzen schon wieder *grrrr*.

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25. Juni 2006

Sengsengebirge-Überschreitung

(gepostet im Bereich Berg)

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An einem wolkenlosen Morgen wird um 0615 gestartet. Erst nach sehr schönem, 40minütigem Aufstieg zum Hochsengs gibt's Frühstück, wobei die restlichen Jausenreservern verputzt werden. So ein Chili-​Senfgurkerl macht wirklich munter Das Panorama ist wirklich sehr schön. Ständig blickt man zur Warscheneck-​Gruppe und Totes Gebirge, das mit jedem Gipfel einen anderen Einblick gewährt.

Durch Latschengassen steigt man wieder 250Hm ab und 200Hm auf um den Gipfel des Schillerecks zu erreichen. Inzwischen sind wir das ständige Auf+Ab schon gewöhnt. Anstrengend ists aber trotzdem. Vom Gipfel sieht man bereits die Sendestation, bei der sich auch ein frei zugänglicher Biwakplatz mit zwei Betten, Licht und Heizung befindet.

Bei der Abzweigung zum Sperring deponiert man am besten das Gepäck in den Latschen um in etwa 30 Minuten (schon wieder mit Gegenanstieg) das Kreuz zu erreichen. Im Tal glitzert das milchige Schneewasser im Klauser Stausee unserem Endpunkt der Tour. Um die restlichen Höhenmeter abzubauen benötigen wir dann noch etwa 2h30min die noch einmal ordentlich an den Kräften zehren. Nach einer Abkühlung im See beenden wir bei einem gut gekühlten Zipfer die wohl anstrengendste Tour die wir je gemeinsam unternommen haben.

Fazit: Sehr anstrengender Latscher bei dem viel Wasser mitgeschleppt werden muss. Sollte kein Schnee liegen bzw. der Wasservorrat beim Biwak leer sein kann das echte Probleme bedeuten. Landschaftlich eintönig mit endlosen Latschenfeldern können die Voralpen bei weitem nicht mit dem Toten Gebirge mithalten. Training ja, Genuss nein. Es wird wohl bei einem einzigen Besuch im Sengsengebirge bleiben.

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24. Juni 2006

Sengsengebirge-Überschreitung

(gepostet im Bereich Berg)

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Die Überschreitung des Sengsengebirges ist mit rund 2.700 Höhenmeter Anstiege, 30 Kilometer und fast 16 Stunden ein ganz anständiger Latscher. Durch das Fehlen von Wasser, bis auf die Merkensteinquelle bzw. Schnee ist dieser Spazierer aber wirklich eine harte Tour. Also gerade recht für eine Pyrenäen-​Trainingseinheit. Außerdem hat sich Dad schon beschwert, dass wir schon länger keine "gscheide" Tour absolviert haben.

Praktischerweise wird ein Auto beim Bootshaus am Klauser Stausee abgestellt um mit dem Zweiten nach Rettenbach / Windischgarsten zu gelangen. Um 0700 starten wir bei herrlichem Sommerwetter und (noch) leichtem Gepäck zur Hohen Nock. Der Budergrabensteig führt in schönen Serpentinen kräfteschonend aber kompromisslos nach oben. Angeblich wurden hier früher Adelige hoch zu Ross auf den Berg geführt.

Am Merkensteinbründl ist zuerst etwas Bastlerei gefragt. Anscheinend hat sich noch niemand die Mühe gemacht den Zuflussschlauch anständig zu reinigen und die Rinne sinnvoll zu platzieren. Danach heißt es: Wasser marsch! Jeweils vier Liter werden getankt und der Rucksack wird entsprechend schwer. Begleitet von viel Jägerblut (Primula clusiana) erreichen wir den Rücken und nach 3h30min endlich den Gipfel des Hohen Nock. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir die Aussicht. Inzwischen hats den Schnee endlich "runtergjagt" und das Warscheneck ist auch schon gut ausgeapert. Da wird demnächst ein Besuch fällig.

Nach einer einstündigen Rast starten wir Richtung Größtenberg. Der Weg verläuft hier in Latschengassen in merkwürdigen Schlingen vor und zurück, wie Mäander. Nach fast 500 Hm Abstieg führt der Weg anstrengend über eine Schutthalde mit Alpen-​Mohn (Papaver alpinum subsp. sendtneri) auf den 1810 m hohen Rohrauer Größtenberg. Die 340 m Aufstieg hätte ich ohne Camel-​Bag wohl nicht überlebt. Nach dieser zweistündigen Etappe halten wir uns gar nicht lange am Gipfel auf und nehmen gleich den Weg zum Gamskogel in Angriff. Hier verläuft der Weg immer schön am Rücken nur mehr leicht bergauf-​bergab. Die Wasservorräte schwinden trotzdem, da es auf diesem Stückerl erbarmungslos runterbrennt. Der letzte Aufschwung zum Gamskogel ist dann eine echte Strapaze und die Belastungsgrenze merklich erreicht. Von hier sieht man schon das rote Dach der Biwakschachtl. Vorbei an einem schönen Felsenloch erreichen wir nach insgesamt 07h45min unsere Unterkunft.

Das Uwe-​Anderle-​Biwak ist eine kleine, feine Alu-​Kiste und mit Schlafplätze für 8 Personen (wir haben 10 reingezwickt) ausgestattet. Licht, Regenwassertonne, Camping-​Kocher und Geschirr sind vorhanden. Nachdem wir unsere Wasservorräte wieder mit Schneewasser aufgefüllt haben lassen wir den Abend mit einer anständigen Jause und einem gekühlten, wohlverdienten (!) Bier ausklingen.


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