|< << Einträge 662 - 659 >> >|

16. Juli 2022

Klammbergrunde

(gepostet im Bereich Berg)

AussichtKlammberg.jpgzoomPicture

BergfexingsAmKlammberg.jpgzoomPicture

Pielingursprung2022.jpgzoomPicture

Schroeckenfux.jpgzoomPicture

Neue Wege sind immer interessant. Da Bergfexing Oma und Opa den Klammberg in Roßleithen nicht kennen, begleiten sie uns heute bei dieser kleinen Vormittagsrunde. Der Wetterbericht ist nicht sehr stabil und die hohen Berge sind in Wolken gehüllt. Da passt diese kurze Wanderung gut ins Konzept.

Wir starten beim großen Parkplatz in Roßleithen und folgen dem Wegweiser "Klammberg über Fischteich". Bevor der markierte Weg hinaus in die Wiese führt, bleiben wir linkerhand im Wald und erreichen den idyllisch gelegenen Teich. Im schattigen Wald führt der Weg nun ein bisserl steiler hinauf zu einer Forststraße. Etwas oberhalb steht ein kleiner Steinmann und zeigt uns einen schlecht sichtbaren Jägersteig an. Erst später merken wir, dass ein Aufstieg vom Haus an der Forststraße besser gewesen wäre. Aber das Gelände ist einfach und trocken. Nach einer Stunde Gehzeit erreichen wir den sehr schönen Gipfel, der eine schöne Rastmöglichkeit mit herrlichem Ausblick auf das Windischgarstner Becken und das Sengsengebirge bietet. Julia findet beim Gipfelkreuz wieder einen Stoaroas Stein. Der Abstieg erfolgt über den Vorgipfel, mit Rastbank und Kreuz, zum markierten Weg, der von der Talstation der Dümlerhütte Materialseilbahn heraufführt. Obwohl zwei Wanderer schon Eierschwammerl gefunden haben, können wir keine entdecken. Zum Pießling Ursprung ist es nun nicht mehr weit, doch durch den Felssturz ist der Zugang direkt zum Quelltopf versperrt. Erik ist enttäuscht, aber ein weiterer Reisestein sorgt für Ablenkung. Entlang des Flusses erreichen wir in wenigen Minuten das Sengsenwerk Schröckenfux und wieder unseren Ausgangspunkt.

Fazit: Sehr schöne Vormittagswanderung. Optimal im Frühling, Herbst oder bei nicht allzu warmen Wetter. Zur Einkehr empfiehlt sich das Gasthaus Sengsschmied oder der Waldhof (falls geöffnet).

Kommentare verfassen

3. Juli 2022

Steirersee und Schwarzensee

(gepostet im Bereich Berg)

BergfexingJuliaUndErik.jpgzoomPicture

Schwarzensee2022.jpgzoomPicture

SteirerseeSturzhahn.jpgzoomPicture

SteirerseeTraweng.jpgzoomPicture

BergfexingKinder2022.jpgzoomPicture

Um 0900 starten wir mit den Badesachen im Gepäck in Richtung Leistalm. Der Wetterbericht meldet heute wieder einmal sehr heiß und so sind wir froh über die anfangs dichte Bewölkung. Unterwegs werden auch wieder Reisesteine gesammelt. Als wir dann das Aussichtsbankerl mit Steirersee-​Blick erreichen, sagen wirklich alle: "Ist das schön!". Normalerweise fange die Kids mit landschaftlicher Schönheit wenig an, aber der glitzernde See umrahmt von steilen Bergen ist wirklich schön. Nach kurzer Pause wandern wir entlang des Höhenwegs oberhalb des Steirersees. Glücklicherweise brennt gerade nicht die Sonne in die Latschengasse. Anja, Joni und Erik geben ordentlich Gas und machen wieder Trailrunning. Auch Clara, Paul, Julia und Theo marschieren brav und wir erreichen um 1100 den Schwarzensee, wo wir in der Wiese am Ufer eine lange Jausenpause machen. Die Burschen würden gerne noch die Grubsteinhöhle (1625/63) am Nordufer besuchen, doch die Erwachsenen wollen schon wieder umkehren. Komisch. Ich glaub nächstes Mal gehe ich mit den Kids allein und fülle den Rucksack kiloweise mit Spezereien voll :)

Wir steigen nun direkt zum Ostufer des Steirersees ab und es stellt sich herrlicher Sonnenschein ein. Das Panorama mit den grünen Inseln im türkisen Wasser, mit Traweng und Sturzhahn im Hintergrund, ist einmalig Da auf einer der Inseln ein Geocache liegt ist Loiti hochmotiviert und schwimmt gleich rüber. Die Kinder folgen sofort. Ich springe auch ins Wasser, das mit 21°C überraschend warm ist. Hier eine Runde zu schwimmen ist traumhaft. Hmm, ich könnte auch mal das SUP hier mitnehmen.

Erfrischt und gestärkt wandern wir hinauf zur urigen Traweng Hütte. Die Jause ist wirklich sehr gut und das Service flott & freundlich. Endlich gibt's ein Murauer Bier. Vom Stiegl hab ich eh schon Bauchweh :) Der Hüttenwirt erzählt, dass er vor zwei Monaten noch mit dem Skidoo über den See geflitzt ist. Außerdem wurde die Interhütten saniert und Gerhard ist auch schon oben. Auf der Forststraße gelangen wir bequem wieder zum Tauplitzhaus und treten die Heimreise ein.

Fazit: Die Absage von der Dümlerhütte war wirklich ein Glücksfall. Das Linzer Tauplitzhaus ist ein toller Stützpunkt für ein Wanderwochenende. Es gibt Höhlen, viel Wasser zum Planschen und mit dem Traweng einen aussichtsreichen Hausberg. Da ist für jeden was dabei. Ich glaube, wir kommen 2023 wieder.

Kommentare verfassen

2. Juli 2022

Käferloch (1625/2) und Seenrunde auf der Tauplitzalm / Traweng

(gepostet im Bereich Berg)

Wandergruppe2022.jpgzoomPicture

KaeferlochTraweng.jpgzoomPicture

SchnittlauchTauplitzalm.jpgzoomPicture

GrimmingAusDemSchafloch.jpgzoomPicture

TrawengGipfelkreuz2022.jpgzoomPicture

Zusammen mit Familie Riedl und Loitelsberger verbringen die Bergfexings ein Wochenende auf der Tauplitzalm. Nachdem Harry von der Dümlerhütte vor ein Woche meine Reservierung vom Mai aus unbekannten Gründen storniert hat, musste schleunigst eine neues Quartier für 3 Familien gefunden werden. Erfahrungsgemäß ist am Linzer Tauplitzhaus wenig los und wir erhalten tatsächlich noch drei Zimmer.

Als kleine Abenteuertour habe ich mit Anja, Joni und Erik eine Befahrung des Käferlochs (Kat.Nr. 1625/2) geplant. Während die restliche Gruppe bei der Grazer Hütte bleibt, wandern wir zum weithin sichtbaren Portal der Höhle in der Südflanke des Traweng. Das letzte Stückerl zur Höhle ist schrofiges Kraxelgelände, aber die Kinder meistern das ausgezeichnet. Leider merke ich erst jetzt, dass der Akku meiner Kamera komplett leer. Naja, müssen halt die Fotos vom Handy reichen. Jacken und Helme werden adjustiert und die Beleuchtung geprüft. Der Eingangsteil ist eine hohe Höhlenruine mit Naturbrücke, Pfeiler und Schlot. Um in Höhle zu gelangen müssen wir jedoch erst einen etwa halben Meter hohen Schluff absolvieren, was aber überhaupt kein Problem ist. Nach wenigen Metern gelangen wir zur Eiskammer wo sich tatsächlich noch immer Eisreste befinden. Wir legen eine kurze licht-​ und geräuschlose Minute ein, die alle ganz faszinierend finden. Die Burschen sind stark motiviert, doch Anja ist sich etwas unsicher und als ihre Lampe ausfällt, kehren wir sicherheitshalber um. Insgesamt ist die Höhle ja 200 Meter lang, wobei wir nur die ersten 50 Meter befahren haben. Ich muss allen versprechen, dass wir bald wieder eine Höhle besuchen. Speläologennachwuchs. Sehr gut!

Wieder am Tageslicht wandern wir zurück zu unserem Quartier und tauschen Höhlenausrüstung gegen Badezeugs. Entlang des Tauplitzsees, mit vielen Blutegeln, wandern wir vorbei am Großsee zum Märchensee. Unterwegs bestaunen wir noch jede Menge blühenden Alpen-Schnittlauch (Allium schoenoprasum). Es ist 1700 als wir beim Märchensee ankommen undt immer noch heiß. Alle hüpfen sofort ins Wasser. Die Kids haben großen Spaß. Schlammschlacht inklusive. Der Märchensee wird auch Kawasser genannt. Kawasser bezeichnet im lokalen Dialekt die Molke und bezieht sich wohl auf die milchig, trübe Färbung des Sees. Nachdem sich alle ordentlich abgekühlt haben wandern wir wieder retour zum Tauplitzhaus, wo wir auf der Terrasse ein sehr gutes Abendessen serviert bekommen. Die Kinder finden im Lärchenwald unzählige Spielmöglichkeiten und bauen gleich ein neues Lager. Das Wetter ist herrlich und so mache ich alleine eine Sundowner-​Tour auf den Traweng. Der Weg ist bereits im Schatten und angenehm zu gehen. So stehe ich 50 Minuten später schon am einsamen Gipfel. Der Blick auf den Grimming und auf das Plateau des Toten Gebirge im Abendrot ist immer wieder fein.

Wieder retour gibt es noch einen schönen Hüttenabend in der gemütlichen Gaststube.

Kommentare verfassen

27. Juni 2022

Hochmölbing

(gepostet im Bereich Berg)

Goldbachltal2022.jpgzoomPicture

LackeGoldbachtal.jpgzoomPicture

Brunnalm2022.jpgzoomPicture

QuerlsteinGipfelkreuz.jpgzoomPicture

GoldbachlTalPano.jpgzoomPicture

GymnadeniawidderiQuerlstein.jpgzoomPicture

KohlroeserlWiese.jpgzoomPicture

HochmlbingGipfel2022.jpgzoomPicture

BergfexingHarryJul2022.jpgzoomPicture

KammreitenMlbing.jpgzoomPicture

SeeleinKirchfeldTotesGebirge.jpgzoomPicture

Nachdem mir Sonja eine riesige Portion Eier mit Speck zubereitet hat, breche ich um 0720 auf. Und es ist bereits sehr warm heute. Gemütlich wandere ich zur Liezener Hütte, wo es noch Überreste alter Almgebäude gibt. In einem Bergmietsverzeichnis aus dem 16. Jahrhundert werden noch eine Mitterhütten und Oberhütten erwähnt, was auch den Namen Niederhüttenalm erklärt. Vermutlich waren dies die Hütten am Schafschwemmboden bzw. neben dem Goldbachl.

Ich folge dem Bachlauf zur ehemaligen Gamperalm. Unzählige Male überquere ich den Bach. Die Blütezeit von Clusius-Enzian (Gentiana clusii) und Jagabluat (Primula clusiana) ist bereits vorüber. Nur an schattigen Plätzen, wo es spät ausgeapert hat, finden sich noch vereinzelt Exemplare. Aber das Gras ist schon hoch und bietet eine gute Weide für das Vieh. Auf den alten Kuhfladen wachsen auffällige Pilze. Es handelt sich hierbei um den Ring-Düngerling (Paneolous semiovatus). Im hintersten Goldbachtal, dem Kamper Kester, ist die Szenerie dann wirklich beeindruckend. Senkrecht ragen die Abstürze des Möblingkamms empor. Zusammen mit sanften Flanken zum Querlstein schaffen sie ein riesiges Amphitheater. Saftige grüne Wiesen und dunkle Latschenkiefern werden vom hellgrauen Hauptdolomit umrahmt. Einfach fantastisch. Hier gibt es auch noch viele kleine Lacken. Diese sind ein wichtiges Laichgebiet für Grasfrösche (Rana temporaria), Erdkröten (Bufo bufo) und Bergmolche (Triturus alpestris), die man oft antreffen kann. Der Anstieg vom Kawassersee zum Querlstein wäre noch im Schatten. Außerdem hätte ich hier nur wenige Höhenmeter zu überwinden. Doch die nahe und uralte Brunnalm habe ich noch nie besucht. Also quere ich neugierig zurück zum markierten Weg. Überall blüht die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirustum) im lichten Lärchen-​Zirbenwald. Über einen herrlich angelegten Weg erreiche ich dann die idyllisch gelegene Brunnalm. Einige Almgebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert, sind aber in einem schlechten Zustand und im Verfall begriffen. Interessant ist hier das komplette Fehlen des Alpen-Ampfers (Rumex alpinus), der sonst für alte Lägerfluren ganz typisch ist.

Bei der Jagdhütte gibt es einen Brunnen, wo ich sicherheitshalber meine Wasservorräte auffülle. Eine gute Entscheidung, denn der südseitige Anstieg zum Querlstein ist steil und sehr schweißtreibend. Kein Wölkchen zeigt sich am Himmel. Aber mit jeder erklommen Felsstufe verändert sich ein bisschen die Vegetation und sorgt für Ablenkung. Erwähenswert ist ein Abschnitt mit sehr viele Narzissen-Windröschen (Anemone narcissiflora). Endlich wird das Gelände flacher und ich quere zum Gipfelkreuz des Querstein. Und dann haut's mich fast aus den Socken. Ich kenn ja jetzt schon viele Urwiesen im Gebiet, aber die Kohlröschendichte hier ist beeindrucken. Ich muss wirklich aufpassen um keines zu zertreten. Die meisten Exemplare hätte ich wieder als Widders Kohlröschen (Nigritella widderi) bestimmt. Aber es gibt auch welche mit deutlich walzenförmigen Blütenstand. Das könnte dann das Zweifärbige Kohlröschen (Nigritella bicolor) sein. Am Gipfel befindet sich ein relativ neues Kreuz, in dem eine Kuhglocke kunstvoll integriert wurde. Wie gestern bei der Hütte empfohlen, schlage ich mal an. Klingt gut :) Beim Studium des Gipfelbuchs fällt mir ein Eintrag vom 12. Juli auf. Gisbert Rabeder, der legendäre Autor des AV-​Führers Totes Gebirge, ist immer noch unterwegs. Sehr schön!

Lange sitze ich am Gipfel und kann mich einfach nicht satt sehen. Ein Traumplatzerl. Der weitere Weg zu Mittermölbing ist dann sehr angenehm. Eine mäßige Brise sorgt für Kühlung und der Ausblick wird immer besser, bis er sich am Mittermölbing komplett erschließt. Die Ostabstürze der Prielgruppe sind immer wieder ein monumentaler Anblick. Den nahen Gipfel des Hochmölbings erreiche um 1230. Ich raste nur kurz, denn der Ausblick bleibt mir während des Abstiegs zum Kleinmölbing eh erhalten. Für den Gipfelbereich ist ein Vorkommen des Dolomiten-Mannsschild (Androsace hausmannii) belegt. Es soll jedoch etwas schwer zu finden sein. In der unmittelbaren Umgebung kann ich nichts entdecken und für eine gründliche Suche fehlt mir die Zeit, denn es ist schon sehr warm. Jetzt rächt sich der späte Aufbruch bei der Hütte. Bei einer besonders artenreiche Wiese muss ich dann doch kurz den Rucksack ablegen. Dicht gepackt stehen Silberwurz (Dryas octopetala), Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea) und Alpen-Wundklee (Anthyllis vulneraria). Dazwischen blühen Alpen-Grasnelke (Armeria alpina) und Blattloser Ehrenpreis (Veronica aphylla). Der Abstieg ist dann an herrlicher, unbehinderter Aussicht nicht zu überbieten. Beim Kleinmölbing lege ich noch eine längere Pause ein, bevor ich zum Kirchfeld absteige. Beim Seelein hat sich eine leuchtend rote Schicht gebildet. Die Färbung könnte durch die Blutregenalge (Haematococcus pluvialis) oder das Rote Augentier (Euglena sanguinea) verursacht werden. Aber nur mit einer mikroskopischen Untersuchung wäre eine Bestimmung möglich. (Erinnerung an mich: Immer ein kleines Probenfläschchen in den Rucksack packen), Auch hier sind die Lacken gut mit Bergmolchen bestückt. Wer genau schaut, findet eine zierliche Wasserpflanze. Das ist der Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris). Das letzte Stück hinunter zur Hochmölbinghütte ist dann sehr heiß. Kein Lüfterl weht hier. Ein kühles Bier bei der Hochmölbinghütte ist nun unglaublich erfrischend.

Zum Abstieg über das Hochtor fällt mir nur eins ein: Heiß! Um 1730 erreiche ich dann wieder den Ausgangspunkt in Schönmoos. Fazit: Es war eine grandiose Wanderung in einer wunderschönen Landschaft. Das südliche Tote Gebirge wächst mir immer mehr ans Herz. Den Tausing und die Schneehitzalm kann man sich getrost sparen. Beim nächsten Mal verkürze ich die Wegstrecke und nehme mir viel mehr Zeit zum Fotografieren und Botanisieren.


Kommentare verfassen

|< << Einträge 662 - 659 >> >|